CH-Eröffnung: Konsolidierung setzt sich fort – Novartis schwach

Der hohe Ölpreis lastet daneben ebenso auf den Aktienmärkten wie die weiterhin bestehenden Unsicherheiten um den US-Hypothekenmarkt, die insbesondere in den Bankenwerten für Abgaben sorgten. Ein weiteres belastendes Element sehen Marktteilnehmer im hohen Ölpreis, das Barrel notiert weiterhin über 74 USD.


Im Tagesverlauf wird unter anderem der Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses Aufmerksamkeit zukommen.


Der SMI verliert bis um 9.45 Uhr 90,64 Punkte oder 0,98% auf 9’128,68 Punkte, der 30 Titel umfassende SLI geht um 0,9% auf 1’409,39 Zähler zurück. Der breiter gefasste SPI sinkt um 73,22 Punkte oder 0,97% auf 7’467,04 Punkte.


Im Fokus stehen die Titel von Luxusgüterkonzern Richemont die nach Publikation von erwartungsgemäss ausgefallenen Halbjahreszahlen mit minus 1,9% auf 76,10 CHF ans Ende des SMI-Tableaus rutschen. Gemäss Analysten bergen die Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns keine Überraschungen.


Aussagen zum weiteren Verlauf des Geschäftsjahres machte der Konzern nicht; Richemont erwirtschaftet aber nach eigenen Abgaben normalerweise lediglich 20 bis 25% seines Jahresumsatzes in den ersten sechs Monaten. Die Aktien von Branchenkollegin Swatch (I: -1,1% auf 356,30 CHF; N: -0,6% auf 69,50 CHF) gehen ebenfalls schwächer um. Die Morgen Donnerstag anstehenden Daten zu den Uhrenexporten im Juni dürften den Luxusgüteraktien laut einem Händler weitere Impulse verleihen.


Belastet wird der SMI von den Pharmaschwergewichten Novartis (-1,6% auf 64,50 CHF), die am Morgen ein neues 52-Wochen-Tief bei 64,35 CHF erreicht haben. Diverse Geldinstitute haben im Nachgang an die gestern vorgelegten Halbjahreszahlen ihre Ratings und/oder Kursziele für Novartis zurückgenommen, darunter die Credit Suisse und Merrill Lynch.


Der ‹Bon› von Roche (-0,5% auf 214,70 CHF) tendiert am Tag vor der Publikation von Halbjahreszahlen dagegen über Marktniveau. Die japanische Tochtergesellschaft Chugai hat ihr – gegenüber dem Vorjahr gestiegenes – Halbjahresergebnis bereits vorgelegt.


Die Grossbankenwerte UBS (-1,0% auf 73,00 CHF) und CS (-1,7% oder 1,50 CHF auf 88,20 CHF, Nennwertrückzahlung von 0,46 CHF) stehen derzeit nicht in der Gunst der Anleger. Neue Nachrichten über Probleme zweier von Bear Sterns verwalteter Hedge-Fonds, die in Subprime Loans investiert haben, tragen nicht dazu bei, die Stimmung zu heben. Julius Bär als dritte unter den SMI-Bankenwerten gehen aktuell 0,7% auf 89,30 CHF zurück.


Relativ moderate Verluste zeigen zur Berichtszeit Titel wie Nobel Biocare (-0,3% auf 401,80 CHF), SGS (-0,3% auf 1’455 CHF) oder Ciba SC (-0,5% auf 78,00 CHF).


Versicherer ZFS (Aktie -0,7% auf 376,30 CHF) hat die Gründung einer Mergers & Acquisitions-Einheit für ihre Kunden mitgeteilt.


Am breiten Markt kommt WMH (+0,5%) mit dem Konzernumbau laut Aussagen von CEO Silvan Meier voran. Eile mit den beabsichtigten Zukäufen bestehe nicht, dafür Spielraum für eine höhere EBIT-Marge.


Für Vortagesverlierer Micronas (-1,4%) haben verschiedene Banken ihre Kursziele gesenkt. Ebenfalls nach den am Vortag vorgelegten Halbjahreszahlen kommen Georg Fischer (+0,2%) in den Genuss von Kurszielanhebungen durch die CS und die Bank Vontobel.


Medizinaltechniker SHL (-2,5%) befindet sich derzeit in Verhandlungen über eine grössere US-Transaktion. (awp/mc/ab)

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