CH-Forschungsanstalt PSI stellt Frühpensionierte wieder an

Die Dysenos AG mit Sitz in Villigen wurde im Dezember gegründet. Ihre Ziele sind gemäss Handelsregister «die Beratung und der Personalverleih für Berufe mit wissenschaftlicher und technischer Spezialisierung». An der Dysenos sind unter anderem die ETH Zürich und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sowie Private beteiligt. In Ausnahmefälle gebe es pensionierte Mitarbeiter, auf dessen Know-how man gerne zurückgreife, bestätigte Martin Jermann, PSI-Direktor ad interim, am Freitag auf Anfrage einen Bericht von Schweizer Radio DRS. Er ist zugleich Verwaltungsratspräsident der Dysenos.


Jeweils ein bis zwei Monate beschäftigt
Jermann geht davon aus, dass fünf bis zehn pensionierte PSI-Mitarbeiter pro Jahr jeweils ein bis zwei Monate beschäftigt werden. Darunter seien Personen, die frühzeitig oder ordentlich pensioniert worden seien. Im PSI gingen im vergangenen Jahr 85 Personen in Pension.


«Nicht richtig»
Die Wiederbeschäftigung von vorzeitig Pensionierten sei «nicht richtig», sagte Bundesrat Merz, Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes (EFD), in einem Interview von Schweizer Radio DRS. Die Weiterbeschäftigten würden «in einem gewissen Sinn doppelt kassieren». Das dürfe nicht zum Prinzip werden. Der Bund habe gute Anstellungsbedingungen und die Möglichkeit, die Leute länger zu beschäftigen, sagte Merz als oberster Personalchef des Bundes. Deshalb seien solche Auslagerungen «nicht nötig».


Hochkomplexe Anlagen als Prototypen
Am Forschungsinstitut PSI, das zur ETH Zürich gehört, werden gemäss Jermann hochkomplexe Anlagen als Prototypen betrieben. Die pensionierten Mitarbeitenden würden für die Lösung eines spezifischen Problems bei einer Anlage über die Dysenos beschäftigt. Weil die frühzeitig Pensionierten von der Aktiengesellschaft angestellt werden, können sie ihre Rentenbezüge behalten. Die PSI-Angestellten sind bei der Pensionskasse des Bundes (Publica) versichert.


1270 Vollzeitstellen
Das Forschungsinstitut PSI verfügt über 1270 Vollzeitstellen. Der Bund finanziert 80 Prozent der Gesamtaufwendungen von 290 Millionen Franken pro Jahr. Knapp die Hälfte der Drittmittel stammt aus der Privatwirtschaft. (awp/mc/gh)

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