CH-Mittag: Weiter leicht im Minus – Novartis unter Druck

Der Basler Pharmakonzern hat für sein Diabetes-Medikament Galvus noch keine US-Zulassung erhalten und muss zuerst weitere Studiendaten abliefern. Die Mehrheit der Titel ist dagegen im Plus. Abgesehen von Novartis sei die Stimmung nicht schlecht an den Märkten, heisst es bei Händlern. Die Abgaben von Novartis machen gegen 40 Punkte im SMI aus, ohne Novartis wären wir also klar im Plus, meinte einer. Auch die ZKB gibt sich für die kommenden Wochen ‹verhalten optimistisch›, was die SMI-Performance angeht.


Das Blue Chips Barometer SMI notiert kurz vor Mittag 11,09 Punkte bzw. 0,12% tiefer auf dem Stand von 9246,96 Punkten. Der breite Markt (SPI) verliert derweil 10,18 Punkte bzw. 0,14% auf 7330,62.


Novartis haben rund 2,5% tiefer eröffnet und halten sich mit einem Minus von 2,6% auf 70,30 CHF in etwa in diesem Bereich (bisheriges Tagestief 70,25 CHF). Die Basler haben im Zulassungsprozess für den Hoffnungsträger Galvus (Typ 2 Diabetes) einen Dämpfer hinnehmen müssen: Die FDA verlangt weitere Daten. Dies macht weitere Studie nötig und dürfte den Zulassungsprozess bis ins nächste Jahr hinein verzögern. Dass der Prozess verzögert werde, habe sich gerüchteweise letztes Jahr schon abgezeichnet, heisst es in Handelskreisen, die News über eine weitere notwendige Studie seien dann aber noch etwas schlimmer ausgefallen als erwartet, heisst es im Markt.


Zweitschwächster SMI-Wert sind Roche (-0,6% auf 223,00 CHF). Die andere grosse Pharmafirma musste die Rekrutierung für eine Phase-II-Studie beim experimentellen Anämie-Medikament CERA vorübergehend einstellen. Die Nachricht könnte sich kurzfristig leicht negativ auf die Roche-Titel auswirken, meint die ZKB.


Unter den grössten SMI-Verlierern sind zudem noch Syngenta mit einem Minus von 0,5% auf 227,00 CHF.


An der SMI-Spitze stehen gerüchtegetrieben wieder Clariant (+2,5% auf 20,40 CHF). Ein angebliches Interesse eines Konsortiums aus der Private Equity Industrie am US-Chemiegiganten Dow Chemical sorge am Montag auch bei Clariant für ein erneutes Aufkeimen von Übernahmespekulationen, heisst es dazu. In der Vergangenheit kursierten immer wieder Gerüchte, wonach einige Private Equity Gesellschaften an einer Übernahmeofferte für den Basler Spezialitätenchemiehersteller bastelten. Das umfassende Restrukturierungspotenzial macht die Papiere für einen potenziellen Käufer aus der Finanzindustrie interessant, so die Begründung.


Auch Adecco notieren im Vorfeld der am Freitag anstehenden Zahlen 2006 2,2% auf 87,00 CHF im Plus. Man gehe von einem sehr soliden Ergebnis und einer positiven Überraschung auf Margenebene aus, heisst es u.a. in Handelskreisen. Auch der Ausblick für die kommenden Jahre werde überzeugen, so die Gerüchte. Zudem würden sich die Anhaltspunkte dafür verdichten, dass Adecco die für das Jahr 2009 angestrebte operative Marge von 5% früher als erwartet erreichen wird. Dies würde den fairen Wert auf bis zu 125 CHF je Aktie ansteigen lassen.


Klar im Plus unter den SMI-Titeln sind zudem die Versicherer Swiss Re (+2,1%), Swiss Life (+2,1%) und Baloise (+1,5%). Lonza (+1,1% auf 117,50 CHF) profitieren von einer Kurzielerhöhung (auf 122 CHF) durch die UBS.


Holcim (+0,6% auf 127,10 CHF) lanciert ein Kaufangebot für die noch nicht in ihrem Besitz befindlichen Aktien der kanadischen St. Lawrence Cement. Der Minderheitsauskauf schliesse nahtlos an ähnliche Transaktionen an und sei aus strategischer Sicht nachvollziehbar, heisst es in Handelskreisen.


Im breiten Markt stehen u.a. Converium im Fokus. Der französische Rückversicherer Scor will nun ein definitives Übernahmeangebot zu einem Preis von 21,11 CHF je Aktie vorlegen. Die Aktie notiert mit 21,75 CHF (+0,7%) leicht darüber.


Stark unter Druck sind Schindler (PS -7,4%, N -6,1%) nach Zahlen. Die operative Leistung möge nicht voll zu überzeugen, zudem sei der Ausblick wenig verheissungsvoll, heisst es u.a. in Marktkreisen.


Oridion verlieren nach Zahlen 2006 und einem verhaltenen Ausblick 13,6%. ADB büssen nach Zahlen 0,1% ein. (awp/mc/gh)

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