CH-Schluss: Deutlich schwächer am Verfallstag

Kurz vor Handelsende stabilisierten sich die Indizes jedoch etwas und liessen ihre Tagestiefs hinter sich. Gestützt wurde der Schweizer Aktienmarkt von den starken Novartis, Abgabedruck kam vor allem aus den schwachen UBS und Nestlé.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 1,25% oder 89,50 Stellen auf 7’069,44 Punkte. Der SLI gab um 1,42% auf 1’081,68 Zähler nach und der SPI sank um 1,27% auf 5’966,09 Stellen.


Im SMI standen einmal mehr die Bankenwerte im Fokus. Allen voran UBS büssten 3,3% auf 23,08 CHF ein; CS verloren 2,3% auf 47,48 CHF. Der Sektor stand weltweit unter Druck, nachdem die Citigroup am Vorabend vor weiteren Wertkorrekturen warnte. Gerüchte um mögliche Schieflagen verschiedener Bankhäuser machten in der Folge die Runde.


Bei der UBS kam erschwerend dazu, dass sich der ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld vor einem US-Gericht in Florida der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt hat.


Unsicherheiten birgt im Finanzsektor auch die weitere Entwicklung bei Kreditversicherern wie Ambac oder MBIA. Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität für die beiden zurückgestuft, was beispielsweise auch bei ZFS (-1,5% auf 273 CHF) oder Swiss Re (-0,8% auf 71,50 CHF) Abgaben nach sich zog.


OC Oerlikon (-6,2% auf 305,25 CHF) haben am Berichtstag neue Jahrestiefststände markiert. Händler führen die Kursschwäche auf Wachstumsängste im Textilmaschinensektor zurück. Diese erkläre auch die beim Mitbewerber Rieter (-3,3%) beobachteten Abgaben, so Marktteilnehmer.


Als Belastung für den SMI erwiesen sich zudem Nestlé (-1,6% auf 483,75 CHF). Fundamentale Gründe seien dafür nicht ersichtlich gewesen, hiess es im Handel. Allerdings habe der Eurex-Verfall die Bewegungen sicherlich verstärkt. Auch das Aktienrückkaufprogramm der Beteiligung L’Oreal habe nicht gestützt, hiess es.


Als Stütze des SMI erwiesen sich dagegen Novartis (+1,6% auf 53,75 CHF). Hier habe sich der Eurex-Verfall offensichtlich in der Gegenrichtung ausgewirkt, hiess es. Roche verloren hingegen 2,5% auf 171,50 CHF, obwohl in Japan ein Grossauftrag der Regierung für den Grippeimpfstoff Tamiflu winkt.


Im breiten Markt gaben Sarasin (-0,7%) leicht nach. Im Interview mit AWP hat Sarasin-CEO Joachim Strähle den guten Neugeldzufluss im ersten Halbjahr bestätigt. Am stärksten gewachsen sei die Bank im letzten halben Jahr mit Blick auf das Neugeld im Mittleren Osten und in Asien. «Aber auch aus Europa und Lateinamerika sahen wir in den vergangenen Monaten erfreuliche Zahlen», erläuterte Strähle.


Burkhalter erlebten ihren ersten Handelstag an der SWX. Nach einem Platzierungspreis von 120 CHF lag der erste Kurs bei 115 CHF. Bis zum Handelsende erholten sich die Titel leicht auf 117 CHF.

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