CH-Schluss: Klare Gewinne nach volatilem Kursverlauf

Die hiesigen Indizes eröffneten nach der gestrigen US-Leitzinssenkung und den sehr starken Vorgaben deutlich im Plus, gerieten aber aufgrund erneuter Gerüchte um Probleme bei gewissen Finanzinstituten sogleich in negatives Terrain.


Am Nachmittag konnten dann die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlen der US-Investmentbank Morgan Stanley und lockerere Kapitalregeln für die beiden US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac die Investoren wieder zu Käufen animieren, so dass die Märkte wieder klar ins Plus vorstiessen. Die Verunsicherung an den Märkten sei aber nach wie vor gross, heisst es in Handelskreisen, und die Richtung könne praktisch von Minute zu Minute völlig wechseln.


Das Blue Chips Barometer SMI gewann bis zum Schluss 59,12 Punkte oder 0,84% auf 7’072,99 Punkte, das Tagestief lag bei 6’974 Punkten, das Tageshoch bei 7’118. Der 30 Titel umfassende und gekappte Swiss Leader Index gewann 0,35% auf 1’071,53 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 5’820,40 Punkte.


Nach dem gestrigen Plus von über 10% legten die Aktien der Credit Suisse heute als SMI-Sieger wieder 3,9% auf 51,80 CHF zu, beim Konkurrenten UBS waren es zum Schluss dagegen lediglich 0,7% auf 28,22 CHF. Die Bankenaktien haben heute erneut ein Berg- und Talfahrt hingelegt: Nach starkem Start fielen sie massiv zurück, als Gerüchte, der grösste englische Hypothekenfinanzierer HBOS habe Liquiditätsprobleme, die Märkte wieder verunsicherten. Danach sei es aber wieder zu Deckungskäufen gekommen, so dass am Schluss ein klares Plus resultiert habe, hiess es dazu.


Die dritte SMI-Bank, der Vermögensverwalter Julius Bär, büsste zum Schluss 0,5% auf 71,55 CHF. Hier gab es noch eine Einzelstory: Das italienische Finanzinstitut Intesa Sanpaolo plant laut einem Zeitungsbericht, die Julius-Bär-Tochter GAM zu übernehmen.


Grössere Gewinne gab es für Adecco (+2,5% auf 53,90 CHF), Novartis (+2,4% auf 48,90 CHF) sowie für Swiss Re (+2,2% auf 83,05 CHF). Kursbewegende Nachrichten zu diesen Titeln habe es eigentlich kaum gegeben, sagten Händler, so dass die Bewegungen zum Teil mindestens mit dem morgen anstehenden grossen Eurex-Verfall zu erklären sein dürften. Über 1% bei den SMI/SLI-Titeln gewannen zudem noch Baloise, Givaudan und Nestlé.


Auf der Verliererseite standen Swatch mit einem Minus von 4,3% auf 261,50 CHF zuoberst. Die morgen anstehenden Zahlen zum Uhrenhandel im Februar könnten vielleicht einen Teil der Bewegung erklären. Stärker unter Druck standen auch noch Geberit (-2,6%), Ciba (-2,3%), Swisscom (-1,7%), Kühne + Nagel (-1,5%), Actelion (-1,3%) sowie SGS (-1,1%, ex Div.) und Syngenta (-1,1%), ebenfalls ohne wichtige fundamentale News dazu.


Im breiten Markt legte der im GPS-Bereich tätige Börsenneuling u-blox nach Zahlen 8,4% zu, auch die BVZ-Aktien gewannen nach einem guten Geschäftsbericht 7,9%. Dätwyler vermeldete eine grössere Akquisition und ebenfalls die Zahlen 2007, was zu einem Gewinn von 6,5% führte. Publigroupe gewannen nach Zahlen 3,0%, Vetropack 2,3%. Grössere Gewinne gab es zudem noch für Hiestand (+7,0%). Unter den schwächsten SPI-Werte waren 4M Tech (-10,1%), Card Guard (-6,3%) oder Airesis (-5,2%) zu finden. (awp/mc/pg)

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