CH-Schluss: Sehr schwach – Im Sog der US-Börsen abwärts

Bis zum Schlussgong löste sich der Index jedoch wieder etwas von seinem Tagestief. Ein Händler machte erneut die Kreditkrise und die Rezessionsängste für die Kursverluste verantwortlich. «Jede Woche nimmt das Ganze eine grössere Dimension an», sagte er. Im späten Handel belastete zudem ein Gerücht – wonach Bear Stearns vor dem Aus stehen soll – insbesondere die Banktitel.  Der SMI verlor 119,14 Punkte oder 1,66% auf 7’055,01 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index sank 1,78% auf 1’081,56 Punkte und der SPI um 1,65% auf 5’833,23 Punkte.


Die Titel der UBS (-3,97% auf 29,00 CHF) rutschten auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Nach Darstellung eines Händlers gab es keine fundamentalen neuen Gründe für die Abwärtsbewegung der UBS-Aktien. Die Kreditkrise und die in die Rezession schlitternde US-Wirtschaft belasteten. Der Händler erwartet, dass die Titel der UBS bis auf 25 CHF nachgeben werden. Erst an dieser Marke vom März 2003 sei eine Unterstützung auszumachen. Die CS (-3,2% auf 47,84 CHF) und Julius Bär (-2,3% auf 69,90 CHF) konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Auf Talfahrt ging es auch bei konjunktursensitive Titeln wie ABB (-3,3% auf 25,48 CHF) oder Holcim (-2,7% auf 102,70 CHF).


Syngenta (-3,6% auf 284,50 CHF) waren die zweitschlechtesten Titel. Die Aktien gaben im Sog von Monsanto nach. Der US-Konkurrent hatte am vergangenen Freitag rund 7% eingebüsst. Monsanto wurden einerseits von Protestaktionen von Umweltaktivisten, andererseits von Anzeichen auf eine schwache Saison in Argentinien belastet. Synthes legten 0,5% auf 146,30 CHF zu und waren damit Tagesgewinner. Richemont verteuerten sich um 0,4% auf 58,10 CHF und landeten damit auf Platz zwei. Das Indexschwergewicht Nestle (-0,3% auf 483 CHF) verbilligte sich weniger als der Gesamtmarkt und bewahrte den Index damit vor noch grösseren Abschlägen.


Im SLI standen Kühne + Nagel (-2,3% auf 96,80 CHF) im Rampenlicht. Das Logistikunternehmen hat ein Ergebnis vorgelegt, das insbesondere von ausserordentlichen Abschreibungen im Segment Landverkehr getrübt worden war. Am breiten Markt gaben Bellevue (-4,5%) nach Zahlen überdurchschnittlich nach. Partners Group (+1,1%) profitierten von einem Rekordergebnis und einem zuversichtlicher Ausblick. Dufry stiegen 4,7%, nachdem das Unternehmen um das Bieterrennen um die italienische Autogrill ausgeschieden ist. (awp/mc/ps)

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