CH-Schluss: Verluste auf breiter Front

Dem Markt fehlte es heute weitgehend an Impulsen: Die Wall Street notierte erneut mit Verlusten. Ausserdem fielen am hiesigen Markt die Unternehmensmeldungen spärlich aus. «Anleger zeigten sich ob der Inflationsängste weiterhin zurückhaltend», hiess es zudem im Handel.

Der SMI schloss 125,41 Punkte oder 1,35% tiefer auf 9`152,08 Punkten, der breiter gefasste SPI verlor 98,32 Punkte oder 1,3% auf 7`453,20 Zähler.

Das SMI-Tableau war bei Börsenschluss tief rot gefärbt. Die meisten Standardwerte schlossen schwächer, unverändert notierten einzig Clariant (20,00 CHF) und Synthes (148,80 CHF).

Die grössten Verluste verzeichneten Lonza (-2,8% auf 114,80 CHF) und Holcim (-2,1% auf 129,60 CHF).

Auch die Finanzwerte schlossen am unteren Tabellenrand. Marktteilnehmer erklärten den massiven Verkaufsdruck mit aufkeimenden Zinsängsten. Zudem sei der Sektor in letzter Zeit durch Übernahmespekulationen besonders stark nach oben getrieben worden. UBS verloren 2,0% auf 75,30 CHF, CS 1,7% auf 89,55 CHF, Julius Bär 1,9% auf 87,55. Bei den Versicherungswerten verzeichneten Swiss Re Verluste von 1,1% auf 114,40 CHF, während ZFS 1,0% auf 366,50 CHF, Baloise 1,7% auf 123,10 CHF und Swiss Life 1,1% auf 321,75 CHF abgaben.

ABB gingen dagegen nur um 0,2% auf 25,90 CHF zurück. In Handelskreisen war von aggressiven Nachfrageimpulsen aus angelsächsischen Breitengraden die Rede.

Die Titel von Roche schlossen mit -1,6% auf 217,20 CHF. Das Pharmaunternehmen muss das HIV-Präparat Viracept zurückrufen, was Experten zufolge lediglich Reputations- aber keine markanten finanziellen Schäden anrichten könnte. Die Aktien des Konkurrenten Novartis verloren 0,7% auf 67,70 CHF.

Nestlé (-1,5% auf 467,25 CHF) litten am Tag des Investorentreffens unter Gewinnmitnahmen, nachdem das Papier am Vortag noch von spekulativen Käufen profitiert hatte. Der Konzern hat seine langfristigen Zielsetzungen bestätigt. Einige Marktteilnehmer schienen jedoch mit einer Erhöhung der Prognosen gerechnet zu haben.

Im breiteren SPI verzeichneten Panalpina Gewinne von 1,9%. Der Logistikkonzern hatte von einer Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse auf 300 (270) CHF profitiert.

Hypo Lenzburg, zuletzt von Übernahmespekulationen getragen, verloren 2,2%. Auch Interroll, die gestern noch starke Gewinne verzeichneten, mussten heute Verluste hinnehmen und schlossen 0,9% tiefer.

OC Oerlikon notierten ebenfalls mit Verlusten (-4,1%). In der Presse äusserten sich die Inhaber der Victory Beteiligungsgesellschaft – Pecik/Stumpf – kritisch zum Wirtschaftsstandort Schweiz. (awp/mc/ar)

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