CH-Schluss: Verluste im späten Handel reduziert

Die freundliche Eröffnung der amerikanischen Börse und das Ausbleiben einer negativen Überraschung bei der Publikation der jüngsten US-Konjunkturdaten hatten dem SMI Auftrieb verliehen. Der Schweizer Markt reagierte damit analog zu den meisten europäischen Börsen und konnte im Fahrtwasser der Wall Street deutlich Kursverluste abbauen.


Die Stimmung am Schweizer Markt wurde auch heute weitgehend von Zins- und Inflationsängsten getrübt. Die Haltung der Anleger sei dementsprechend abwartend gewesen, hiess es im Handel. Die Zurückhaltung der Investoren sei aber auch als Folge der Nachrichten über die angeschlagenen Hedge-Fonds im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise zu sehen. Diese Skepsis gegenüber Hedge Funds und Befürchtungen über mögliche Kreditrisiken setzten heute vor allem die Finanzwerten unter Druck.


Der SMI verlor 0,28% oder 25,26 auf 9`141,23 Punkte. Der breitere SPI gab um 27,61 Punkte oder 0,37% auf 7`459,32 Stellen nach.


Angesichts der Verwirrung um zwei amerikanische Hedge Funds und den dadurch ausgelösten Kreditrisiko-Diskussionen wandten sich manche Anleger vom Finanzsektor ab. Entsprechend verloren UBS 0,8% auf 74,75 CHF, ZFS 0,8% auf 383,75 CHF und Bâloise 0,6% auf 121,70 CHF. In etwa mit dem Gesamtmarkt zeigten sich Swiss Life (-0,2% auf 322,25 CHF), Julius Bär (-0,2% auf 85,15 CHF) und Swiss Re (-0,2% auf 113,5 CHF). Gegen den Trend der Finanzwerte konnten sich CS im späten Geschäft unter die stärksten Gewinner vorarbeiten und um +0,6% auf 89,40 CHF zulegen.


Zu unterst am Tabellenrand notierten die beiden Swatch-Titel. Die Inhaber-Aktie gab um 1,8% auf 339,75 CHF nach, die Namensaktie verlor 1,7% auf 68,10 CHF nach. Swatch befanden sich damit in Gesellschaft von Givaudan (-1,2% auf 1`192 CHF), Clariant (-1,0% auf 19,80 CHF) und Nobel Biocare (-0,9% auf 390,00 CHF), die ebenfalls am Tabellenende Einbussen verzeichneten. Der Zahnimplantatehersteller führt nach wie vor Gespräche mit der Schwedischen Gesundheitsbehörde MPA über die Produktedokumentation zu den Implantaten NobelDirect und NobelPerfect. Nobel Biocare rechnet aber eigenen Angaben zufolge mit einem raschen Abschluss dieser Gespräche.


Gut behauptet hatten sich am heutigen Tag die Pharmatitel, die neben ihrem defensiven Charakter von positiven News profitierten. Novartis notierten unverändert auf 68,25 CHF. Das Pharmaunternehmen konnte mit einer klinischen Studie die Wirksamkeit ihres Typ-2-Diabetes-Medikaments Galvus belegen. Gerade bei Altersdiabetes bestehe grosses Marktpotenzial, hiess es in Marktkreisen. Roche verloren mit minus 0,1% auf 211,90 CHF unterdurchschnittlich an Wert. Der Basler meldete heute eine Lizenzvereinbarung mit Toyama Chemical zur Entwicklung eines neuen Medikamentes gegen rheumatoide Arthritis. Zudem soll sich die Effizienz von Dialysezentren durch den Einsatz des Roche-Medikaments Mircera erhöhen lassen.


Zu den wenigen meist erst späten Gewinnern im SMI zählten neben CS auch Ciba (+0,4% auf 79,75 CHF), Lonza (+0,2% auf 112,60 CHF), Swisscom (+0,2 auf 422,00 CHF) und Syngenta (+0,3% auf 236,30 CHF). Der Agrochemiekonzern hatte am Morgen über den Abschluss eines Forschungsabkommens im Bereich Biotechnologie mit einem renommierten Pekinger Institut informiert.


Am breiten Markt litten heute einige Titel unter Gewinnmitnahmen. So verloren beispielsweise Implenia, die jüngst grössere Gewinne verbucht hatten, 3,1% auf 42,15 CHF. Auch Huber+Suhner mussten einen Teil der Vortagesgewinne hergeben und schlossen mit -2,0% auf 259,75 CHF. (awp/mc/gh)

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