CH-Verlauf: Etwas fester – «Markt ohne Eigenleben»

Allerdings verläuft das Geschehen in ruhigen Bahnen und Nachrichten sind Mangelware. «Der Markt hat keine Eigenleben und wir haben uns ganz stark an die USA angelehnt», kommentiert ein Händlers das Marktgeschehen.


Aus den USA kämen die gegenwärtigen Probleme und daher müssten von dort auch die Lösungen kommen, ergänzt er mit Hinblick auf die Subprime-Krise. Gegenwärtig tendieren die Futures auf die wichtigsten US-Indizes im Plus, entsprechend legten die Titel des Schweizer Marktes zu.


Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI 26,38 Punkte oder 0,3% auf 8’855,53 Punkte. Der Swiss Leader Index legt um 0,4% auf 1’340,96 Punkte zu und der Swiss Performance Index um 0,29% auf 7’189,68 Punkte.


Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) ist unterdessen leicht gestiegen. Am Markt wird dieser Entwicklung jedoch keine Bedeutung beigemessen.


In führender Position auf dem Kurstableaus stehen Julius Bär (+1,9% auf 82,50 CHF). Im Gegensatz zu UBS (-0,5% auf 61,90 CHF) und CS (-0,4% auf 76,35 CHF) werde das im Bereich Privat Banking tätige Institut von der Hypothekarkrise weniger belastet als die beiden Grossbanken, hiess es. CS baut derweil als erste Schweizer Grossbank aufgrund der Subprime-Krise Arbeitsplätze ab. Die beiden Bankentitel gehören neben Nobel Biocare (-0,7% auf 312,75 CHF) denn auch zu den drei grössten Verlierern im Index.


Auf Platz zwei der Titel mit Aufschlägen rangieren Holcim (+0,9% auf 162,20 CHF), dicht gefolgt von Swisscom mit einem Aufschlag von knapp 0,9% auf 442,50 CHF. Adecco legen 0,5% auf 69,05 CHF zu. Der Titel erhält von einem Interview in der ‹FuW› etwas Auftrieb. Konzernchef Dieter Scheiff hält trotz der sich abzeichnenden Abschwächung der Konjunktur an den Mittelfristzielen fest.


Besser als der Index tendieren die meisten Aktien aus der Versicherungsbranche. So klettern Swiss Life (0,8% auf 300,25 CHF), Swiss Re (+0,4% auf 100,60 CHF) und ZFS (+0,6% auf 345,50 CHF) überdurchschnittlich. Baloise verteuern sich dagegen nur um +0,1% auf 116,40 CHF.


Richemont verteuern sich um 0,3% auf 75,30 CHF. Die Analysten von Lehman Brothers haben das Kursziel von Richemont auf 74 CHF von bisher 72 CHF angehoben. Allerdings stufen sie Richemont weiterhin mit dem Anlagerating ‹Underweight› ein.


Roche (+0,3% auf 213,10 CHF) hat neue Studiendaten, zur Gabe von Herceptin (Trastuzumab) zusätzlich zur Chemotherapie vor einer Brustkrebsoperation vorgelegt, welche dem Titel allerdings nicht weiterhelfen. Novartis legen mit 0,5% auf 64,50 CHF kräftiger zu.


Im breiten Markt finden die Aktien der drei Industrieunternehmen OC Oerlikon (+0,1%), Rieter (+1,9%) und Schweiter (+0,5%) unterschiedlich starkes Interesse der Investoren. Allen drei Unternehmen äusserten sich zufrieden über den Verlauf der Internationalen Textilmaschinenausstellung in München, wo neue Verträge unterzeichnet worden seien.


Die Aktien von Barry Callebaut steigen 1,8%. Das Unternehmen will mit Morinaga, einem der grössten japanischen Nahrungsmittelhersteller, eine strategische Allianz eingehen.


Auffällig zeigen sich im SLI die Titel von Lonza, die 3% zulegen. Schlusslicht sind Geberit, die 0,8% verlieren und damit den Negativtrend vom Vortag fortsetzen. Sal. Oppenheim hat das Kursziel für Geberit auf 185 von 200 CHF gesenkt, empfiehlt das Papier aber immer noch zum Kauf. (awp/mc/pg)

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