CSS: Gewinn wegen Reserveabbau markant gesunken

Die CSS konnte ferner in Deutschland Fuss fassen. Die in Luzern ansässige Gruppe vermeldete am Mittwoch einen Unternehmensgewinn von 40,9 Mio CHF. Im 2006 war dieser mit 67,0 Mio CHF deutlich grösser gewesen. Die Bruttoprämien nahmen von 3,3 Mrd CHF auf 3,4 Mrd CHF zu, die Versicherungsleistungen von 2,9 auf 3,1 Mrd CHF. Finanzchef Franz Kappeler begründete den Gewinnrückgang mit dem Abbau der Reserven in der Grundversicherung. Der Reservesatz nahm im 2007 von 17 auf 16,3 % ab. Der vom Bundesrat verordnete Reserveabbau wird 2008 und 2009 fortgesetzt.


Einträgliche Zusatzversicherungen
Wegen der Senkung der Reserven weist die CSS (inklusive Arcosana und Auxilia) im obligatorischen Krankenversicherungsgeschäft einen Verlust von 14,8 (2006: Gewinn von 20,0) Mio CHF aus. Es ist dies der ersten negative Abschluss in dieser Sparte seit 2001. Bei den Zusatzversicherungen stieg der Gewinn von 47,1 auf 51,7 Mio CHF. Die Nettorendite betrug 5,5% und lag damit klar über der Zielvorgabe von 4%. Auch aus den übrigen Tätigkeiten resultierte ein Gewinn.


Prämienverteuerung gemildert
Mit dem Abbau der Reserven konnte die Prämienverteuerung gemildert werden. Kappeler rechnet damit, dass auch auf 2009 die Prämien im Schnitt nur um 1-2% erhöht werden. Dies liegt unter der Teuerung im Gesundheitswesen von 4-5%. 2007 waren 1,242 (2006: 1,220) Mio Menschen bei der CSS versichert, 1,005 (0,991) Mio in der obligatorischen Grundversicherung. Auf 2008 übernahm die CSS die Intras mit 370’000 Versicherten. Ihr Marktanteil stieg damit von 13,2 auf 18%.


Wachstum nicht um jeden Preis
Die CSS will wachsen, aber nicht um jeden Preis. «Wir sind offen für einen weiteren Deal, wenn er stimmt», sagte Geschäftsführer Georg Portmann. Ebensowichtig wie das Wachstum ist der CSS die Verbesserung der Risikostruktur. Dies ist ihr im 2007 gelungen. Tatsächlich erhielt die CSS im 2007 zum ersten Mal seit 2003 wieder weniger als 100 Mio CHF aus dem Risikoausgleich. Dazu beigetragen haben die HMO- und die Hausartzversicherungen sowie die Töchter Arcosana und Auxilia, während die traditionelle CSS weiterhin einen überalterten Versicherungsbestand aufweist.


Deutschlandgeschäft ohne eigene Infrastruktur
Nach einem harzigen Start im 2006 konnte die CSS im letzten Jahr in Deutschland Fuss fassen. Bis Ende Jahr zählte die in Vaduz angesiedelte «deutsche» CSS-Tochter 10’000 Versicherte. Bis Ende Jahr sollen es 20’000 sein. Die CSS betreibt ihr Deutschlandgeschäft ohne eigene Infrastruktur. Deutschland sei interessant, weil in der Schweiz der Markt der Zusatzverischerungen schrumpfe, sagte Kappeler. In Deutschland seien erst relativ wenige Menschen zusatzversichert. (awp/mc/ps)

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