EU-Eröffnung: Etwas fester – Finanzwerte steigen weiter

Die Rally an den US-Börsen am Vortag und in Japan an diesem Morgen heizten laut Händlern die positive Stimmung weiter an. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann nach einem gut behaupteten Start am Vormittag 0,63 Prozent auf 3.777,35 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, rückte um 0,81 Prozent auf 3.154,28 Zähler vor. Der britische FTSE 100 stieg um 0,32 Prozent auf 5.871,20 Punkte.


In den USA hatte der Optimismus, dass das Schlimmste der Finanzkrise mit den Nachrichten zu Kapitalerhöhungen bei der UBS und Lehman Brothers nun überwunden sein dürfte, Auftrieb gegeben. Zudem waren die Konjunkturdaten, der ISM-Einkaufsmanager-Index und die Bauausgaben, besser als erwartet ausgefallen. Dieser Enthusiasmus erreichte auch Japan, wo die Börsen zusätzlich noch vom wieder etwas schwächeren Yen profitierten.


Unter den Bankenwerten waren erneut die Titel der UBS stark gefragt, die um weitere 2,47 Prozent auf 33,20 Franken zulegten. Am Vortag hatten sie bereits mehr als 12 Prozent gewonnen. Royal Bank of Scotland (RBoS) stiegen um 3,67 Prozent auf 374,25 Pence, UniCredit rückten um 2,34 Prozent auf 4,64 Euro vor und BNP Paribas gewannen 3,17 Prozent auf 69,90 Euro. HSBC sanken dagegen um 0,06 Prozent auf 860,50 Pence. Die grösste britische Bank ist nach den Worten von HSBC-Chef Mike Geoghegan wegen ihrer starken Kapitalbasis und Liquidität gut aufgestellt für weiteres Wachstum im laufenden Jahr. Dies sagte er der «Financial Times» (FT). Die zur HSBC gehörende britische Onlinebank First Direct hat wegen der Flut von Anfragen das Hypothekengeschäft mit Neukunden eingestellt. Seit Dienstag würden vorübergehend keine Hypotheken mehr an Neukunden ausgegeben, sagte First-Direct-Chef Chris Pilling der FT. Anders könne die Bank der Flut von Anfragen nicht Herr werden.


Air France-KLM büssten dagegen 2,28 Prozent auf 18,82 Euro ein. Alitalia sanken um 3,77 Prozent auf 0,5100 Euro, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden, wie dies bereits seit mehreren Wochen immer wieder der Fall ist. Mehrere italienische Fluggesellschaften gehen laut einem Bericht der FT gegen eine Verkehrsrechte-Vereinbarung zwischen Alitalia und der italienischen Luftfahrtbehörde vor. Durch diese Vereinbarung erhält Alitalia dem Bericht zufolge Verkehrsrechte für internationale Routen, die in erster Linie für die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM interessant wären. Diese steht nämlich kurz vor der Übernahme der angeschlagenen Alitalia. An diesem Tag sollen die Übernahmegespräche zum Abschluss kommen.


Die Aktien der Bauunternehmen Sacyr Vallehermoso und Groupe EIFFAGE wurden noch vor Börsenstart vom Handel ausgesetzt. Ein Berufungsgericht in Frankreich hat unter anderem eine Entscheidung der französischen Börsenaufsicht AMF für ungültig erklärt, die Sacyr zwingen sollte, ein öffentliches Pflichtangebot für Eiffage mit Bargeld-Komponente zu machen. «Das ist eine sehr gute Neuigkeit für Sacyr und dürfte den Kurs hochtreiben, wenn die Aktien wieder gehandelt werden», sagte ein Händler.


Der Zuckerproduzent Tate & Lyle bestätigte unterdessen seine Aussagen vom 25. Februar, dass die geschäftliche Entwicklung in der zweiten Geschäftsjahreshälfte ähnlich wie in der ersten verlaufen dürfte. Im ersten Geschäftshalbjahr meldete Tate & Lyle einen Vorsteuergewinn vor Sonderposten von 117 Millionen Pfund. Die Markterwartungen für das Gesamtjahr liegen derzeit im Schnitt bei 236 Millionen. Die Anleger reagierten eher enttäuscht auf diese Aussagen, die Aktie pendelte überwiegend um ihren Vortagsschluss und fiel zuletzt um 0,09 Prozent auf 541,00 Pence.


Der spanische Bau- und Infrastrukturkonzern Grupo Ferrovial verhandelt laut einem Pressebericht mit JPMorgan Chase über einen Verkauf des Belfaster Stadtflughafens. Mit dem Schritt wolle der Mutterkonzern des britischen Flughafenbetreibers BAA seine Verschuldung von mehr als 30 Milliarden Euro reduzieren, berichtet die Tageszeitung «Independent» unter Berufung auf Verhandlungskreise. Weder Ferrovial noch JPMorgan wollten die Pläne auf Nachfrage der Zeitung kommentieren. Die Aktie stieg um 1,17 Prozent auf 48,52 Euro. (awp/mc/ps)

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