EU-Schluss: Etwas schwächer – Verluste bei Auto- und Rohstoffaktien

Dort hatte der Einstieg von Warren Buffett bei der US-Investmentbank Goldman Sachs zunächst für Erleichterung gesorgt. Allerdings beseitige der Schritt des US-Investors nicht die Zweifel an der Stabilität der US-Volkswirtschaft. Daraufhin seien die Kurse in den USA und auch in Europa nach anfänglichen Gewinnen wieder auf Talfahrt gegangen, meinten Börsianer. Zudem sind in den Vereinigten Staaten die Verkäufe bestehender Häuser im August etwas stärker gesunken als von Experten erwartet, was ebenfalls für Abgabedruck gesorgt habe.


Der EuroSTOXX 50 verlor 0,64 Prozent auf 3.119,83 Zähler. Der STOXX 50 sank um 0,72 Prozent auf 2.690,54 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,64 Prozent auf 5.103,05 Punkte nach unten. Der französische CAC-40-Index gab 0,61 Prozent auf 4.114,54 Zähler nach.


Papiere von Automobiltiteln gerieten nach Gerüchten um eine Gewinnwarnung von Fiat unter Druck. Vertreter des italienischen Autobauers waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen gewesen. Nachbörslich wiesen die Italiener allerdings die Spekulationen als unbegründet zurück und bestätigten ihre Ziele für das Geschäftsjahr. Titel von Fiat fielen im Handel um 4,43 Prozent auf 10,25 Euro und zählten damit zu den stärksten Verlierern im italienischen MIB30-Index . Angesichts dieser Spekulationen sackten die Papiere von Renault an der Börse in Paris um 2,85 Prozent auf 47,71 Euro ab, und für Aktien von PSA Peugeot Citroen ging es um 2,66 Prozent auf 28,415 Euro nach unten.


Darüber hinaus weiteten Aktien von Rohstoffunternehmen ihre Vortagesverluste aus. Besonders im «Footsie» gelistete Papiere verzeichneten hohe Abschläge. So verbilligten sich die Papiere von Vedanta um 6,75 Prozent auf 1.424,00 Pence, und die Xstrata-Aktien fielen um 5,28 Prozent auf 2.117,00 Pence. Schliesslich gaben auch Titel von Anglo American 5,99 Prozent auf 2.008,00 Pence nach.


Daneben zog eine Grossfusion im europäischen Energiesektor die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Electricite de France (EdF) legt 12,5 Milliarden britische Pfund für die Übernahme des britischen Atomstromproduzenten British Energy auf den Tisch. Beide Unternehmen einigten sich bereits über die Übernahme. Den Aktionären wird eine Offerte über 774 Pence pro Aktie unterbreitet.


Die EdF-Aktien stiegen in Paris um 3,21 Prozent auf 51,76 Euro. British Energy legten in London 5,66 Prozent auf 765,00 Pence zu und waren damit einer der gefragtesten Werte im FTSE 100. Die Analysten von Cheuvreux stuften EdF angesichts der geplanten Übernahme von «Underperform» auf «Outperform» hoch und passten das Kursziel auf 65,00 Euro an. Die 15,6 Milliarden Euro schwere Transaktion passe zur Strategie des Versorgers, schrieb Analyst Damien de Saint-Germain in einem Kommentar. Er blicke nun positiver auf das Unternehmen.


Der britische Pharmakonzern AstraZeneca prüft unterdessen den Kauf von Generika-Marken in Schwellenländern. «Ich glaube, es gibt von Markt zu Markt eine Reihe von Möglichkeiten, Markenprodukte zu kaufen», sagte Konzernchef David Brennan dem «Wall Street Journal» (Mittwochausgabe). AstraZeneca plane aber keine grossen Schritte in Richtung Nachahmerprodukte. Die Aktien gaben 3,04 Prozent auf 2.460,00 Pence nach. Die Aussagen spiegeln eine Umorientierung des Unternehmens von den Schlüsselmärkten USA und Europa mit nachlassendem Wachstum hin zu den stark boomenden Schwellenländern wider. (awp/mc/pg/34)

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