EU-Schluss: Leichter – Rekordjagd von Euro und Ölpreis belasten

Das habe bereits die asiatischen Börsen am Morgen nach freundlichem Start ins Minus gedrückt – diese Tendenz sei dann im europäischen Handel und auch in New York aufgenommen worden, sagten Börsianer.


Der EuroSTOXX 50 verlor schliesslich 0,16 Prozent auf 4.400,34 Zähler – im Tagesverlauf schwankte der europäische Leitindex bei erhöhten Umsätzen und bei laut Händlern spürbar nervöserem Geschäft zwischen 4.356 und 4.429 Punkten. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,41 Prozent auf 3.758,88 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 0,67 Prozent auf 1.014,24 Punkte. In Paris sackte der CAC 40 um 0,46 Prozent auf 5.683,22 Punkte ab. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verteuerte sich dagegen um 0,58 Prozent auf 6.512,40 Zähler.


Die Berichtssaison stand weiter im Blick, wobei sich das Interesse wegen der Turbulenzen an den Kreditmärkten vor allem auf die Bilanzen von ING und der Societe Generale (SocGen) konzentrierte. Die französische Grossbank verbuchte im dritten Quartal wegen der Krise an den Finanzmärkten einen zweistelligen Gewinnrückgang – dieser wurde laut Händlern aber am Markt erwartet. Negative Überraschungen seien ausgeblieben und die Erleichterung darüber überwiege. Die Aktien verloren dennoch 0,94 Prozent auf 105,40 Euro.


Die Papiere der ING verloren trotz der deutlichen Gewinnsteigerung bei dem niederländischen Finanzkonzern 1,99 Prozent auf 29,07 Euro. Dank des Verkaufs seiner Beteiligung an ABN Amro wurden 47 Prozent mehr verdient als im Vorjahr – damit habe ING die Erwartungen aber allenfalls getroffen, begründete ein Händler die Kursverluste. Das Versicherungsgeschäft habe enttäuscht. Im «Footsie» rutschten Royal Bank of Scotland um 3,73 Prozent auf 438,00 Pence ab. Händler verwiesen auf Spekulationen über notwendige Abschreibungen als Belastungsfaktor.


Energiewerte profitierten unterdessen weiter vom erneut kräftig steigenden Ölpreis und waren die Favoriten im EuroSTOXX. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Dezember erreichte in der Spitze 98,63 Dollar – am späten Nachmittag brachten aber Öllagerbestände aus den USA den Ölpreis etwas unter Druck und zuletzt wurden nur noch 96,86 Dollar bezahlt. TOTAL gewannen an der EuroSTOXX-Spitze 4,69 Prozent auf 57,17 Euro, Eni gewannen 2,13 Prozent auf 24,92 Euro. In London zählten Royal Dutch Shell mit plus 1,05 Prozent auf 2.031 Pence zu den Favoriten im «Footsie». (awp/mc/pg)

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