EU-Verlauf: Etwas fester – Analystenkommentare und Übernahmefantasie

Impulse gäben darüber hinaus insbesondere Analystenkommentare und neue Übernahmefantasien. Am frühen Nachmittag richtet sich das Interesse auf die August-Daten der Auftragseingänge für langlebige Güter aus den USA.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,66 Prozent auf 4.357,49 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,49 Prozent auf 3.798,48 Zähler vor. Der Euronext 100 legte um 0,71 Prozent auf 1.008,09 Punkte vor. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,74 Prozent auf 5.683,24 Zähler nach oben. Der FTSE 100 stieg um 0,89 Prozent auf 6.454,10 Punkte.


Northern Rock standen in London weiter im Fokus und sprangen mit einem Plus von 6,38 Prozent auf 173,50 Pence an die Spitze des «Footsie». Zeitweise ging es gar bis auf 185,90 Pence nach oben. Die angeschlagene britische Hypothekenbank führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Übernahmeinteressenten und hat daher ihre Ende Oktober fällige Zwischendividende von 14,2 Pence gestrichen. Bear Stearns bezeichnete es als ermutigend, dass verschiedene Möglichkeiten diskutiert werden.


Ebenfalls gefragt waren Papiere der Smiths Group , die nach der Zahlenvorlage um 3,10 Prozent auf 1.096 Pence kletterten. Das Jahresergebnis habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, hiess es am Markt. Kepler Equities bestätigte die Einstufung mit «Hold». Für Impulse sorgte laut Marktteilnehmern insbesondere die Ankündigung, dass Philip Bowman ab Dezember den bisherigen Unternehmenschef Keith Butler-Wheelhouse ersetzen wird. Mit Bowman werde die Aufspaltungsfantasie neue Nahrung erhalten.


WPP Group gewannen 2,37 Prozent auf 648,50 Pence. Morgan Stanley hat die Einschätzung für den Werbekonzern aus Bewertungsgründen von «Equal-Weight» auf «Overweight» angehoben. Das Kursziel wurde indes leicht auf 800 (770) Pence gesenkt.


DSG International rutschten dagegen um 5,19 Prozent auf 127,90 Pence an das Indexende. Die Credit Suisse schraubte ihr Kursziel auf 95 (155) Pence zurück und bestätigte die Einstufung «Underperform».


Im EuroSTOXX stiegen Nokia nach einem weiteren positiven Analystenkommentar um 1,73 Prozent auf 26,45 Euro an. Nachdem am Vortag bereits Morgan Stanley das Kursziel auf 30 Euro verdoppelt hat, erhöhte die Citigroup ihr Kursziel für die Aktien nach Anpassung der Gewinnschätzungen auf 31 (27) Euro und bestätigte sie mit «Buy». Das Wachstum in den kommenden beiden Jahren rühre vor allem von der anhaltenden Stärke in den Schwellenländern wie Indien und China her, hiess es.


TUI Travel zogen in der zweiten Reihe in London um 3,86 Prozent auf 235,25 Pence an. Der Reiseanbieter wird eigenen Angaben zufolge die angepeilten Ziele für das Gesamtjahr erreichen. Nach einem relativ schwachen Start in der Sommersaison habe die Nachfrage in allen Märkten wieder angezogen und entwickle sich erwartungsgemäss, teilte TUI Travel in einem Trading Statement mit. Auch die Buchungen für die Wintersaison 2007/08 und den Sommer 2008 seien «sehr positiv».


In Stockholm verteuerten sich Hennes & Mauritz (H&M) um 1,54 Prozent auf 396,50 Kronen. Die schwedische Bekleidungskette hat im dritten Quartal ihren Gewinn zweistellig gesteigert und dennoch die Erwartungen des Marktes verfehlt. Ein Analyst sprach in einer ersten Reaktion von einem «guten Bericht» und hob die stabilen August-Umsätze sowie die gestiegene Brutto-Marge als positiv hervor.


Papiere des Börsenbetreibers OMX verteuerten sich nach anfänglicher Handelsaussetzung um 2,40 Prozent auf 277,50 Kronen. Die amerikanische NASDAQ und die Börse Dubai haben ihr Übernahmeangebot für die nordeuropäische Börse OMX auf 265 schwedische Kronen erhöht. Die skandinavische Bank Nordea will ihren OMX-Anteil von 4,98 Prozent zu der erhöhten Übernahmeofferten die beiden Kooperationspartner verkaufen.


Auch in Spanien bewegten Übernahmefantasien die Kurse: Iberia legten nach einem Medienbericht um 4,31 Prozent auf 3,39 Euro zu. Die Internetseite «Bolsacino» hatte am Vorabend berichtet, dass sich die spanische Fluggesellschaft in neuen Übernahmegesprächen mit Air France-KLM befindet. Iberia wollte den Bericht nicht kommentieren. (awp/mc/pg)

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