Google-Investments fordern Venture-Capital-Firmen heraus

Investments bis zu 500.000 Dollar würden somit zielgerichtet eingesetzt, um junge wachstumsstarke, zumeist Internet-Start-ups zu kaufen, berichtet die BusinessWeek. «Grundsätzlich macht eine solche Unternehmensstrategie Sinn. Je früher man in ein künftig gute Gewinnmargen abwerfendes Start-up investiert, desto günstiger gestalten sich spätere Übernahmen», sagt der Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle dazu gegenüber pressetext.


«Glückliches Händchen»
Dem Bericht zufolge stellte der Internetriese eigens dafür Finanzexperten ein, die etwaig passende Unternehmen zwecks ihres künftigen Marktpotenzials analysieren und Prognosen sowie Kaufempfehlungen ausstellen. Bereits zuvor galt das Unternehmen als zukauf- und übernahmefreudig und sicherte sich beispielsweise seine Eigentumsrechte an Writely, Jotspot oder Feedburner. Durch grössere Übernahmen machte Google mit dem Aufkauf der Online-Videoplattform YouTube und des Web-2.0-Hostingservices Blogger auf sich aufmerksam. «Hierbei und auch bei anderen Deals in der Vergangenheit hatte der Konzern ein glückliches Händchen», meint der Analyst.


Frühphaseninvestitionen in aussichtsreiche Start-ups für Google Neuland
Obwohl das Unternehmen mittlerweile in Aufkäufen routiniert zu sein scheint, sind sich Branchenkenner indes einig, dass Frühphaseninvestitionen in aussichtsreiche Start-ups für Google Neuland sind. Die Unternehmerstrategie sieht demnach vor, so früh wie nur möglich in florierende Firmen zu investieren, um sich günstige Anteilsoptionen nicht entgehen zu lassen. Ist der Suchmaschinenbetreiber bereits von Anfang an in bestimmte Branchen-Start-ups involviert, liessen sich diese später viel leichter schlucken, heisst es in dem Bericht.


Verstärkte Konkurrenz
Diese Philosophie sei für den finanzkräftigen Internetgiganten als rentables Geschäft zu verstehen, wenngleich dadurch traditionelle Venture-Capital-Unternehmen als «Zwischenhändler» defacto aus dem Markt ausgehebelt würden, so Brancheninsider. «Ich denke nicht, dass etablierte Beteiligungsfirmen dadurch bedroht sind – vielmehr könnte sich die Konkurrenz verstärken, was zu einem Ansteigen der Preise führen würde», so Stöferle auf Nachfrage von pressetext. Im Zeitalter der sogenannten «New Economy» setzt sich dieser Trend durch, da Investitionen in Start-ups laut der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers in der ersten Hälfte 2007 um 30 Prozent anstiegen. (pte/mc/pg)

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