Jahresbericht der Postregulationsbehörde – Gute Noten trotz Stagnation

Dies stellt die Postregulationsbehörde (PostReg) in ihrem Jahresbericht fest. Sorgen bereitet der PostReg, welche als unabhängige Instanz die Einführung des Wettbewerbs im Postmarkt begleitet, die ‹erlahmende› Dynamik im Postsektor und als deren Folge die sinkende Zahl der Arbeitsplätze. 2006 habe die negative Trendwende gebracht: Die Zahl der Stellen lag mit knapp 40’000 um 4% tiefer als 1995.


Die meisten Sendungen rechtzeitig ausgeliefert
Bei der Grundversorgung erteilt die PostReg in ihrem am Mittwoch präsentierten Rechenschaftsbericht der Schweizerischen Post gute Noten. 98% der A-Briefe und 98,3% der B-Briefe seien rechtzeitig beim Empfänger eingetroffen. Auch bei den Laufzeiten der Pakete behaupte die Post einen europäischen Spitzenplatz.


Post gehört zu den teuersten Anbietern Europas
Die Preise für Paket- und Briefsendungen bewegten sich im europäischen Mittelfeld, schreibt die PostReg. Allerdings müssten die Schweizerinnen und Schweizer tief in die Tasche greifen, wenn sie einen Brief von 20 Gramm versenden. Diese bilden die Hälfte aller Briefe. Hier gehöre die Post zu den teuersten Anbietern Europas.


Eines der dichtesten Poststellennetze Europas
Die Schweiz verfügt laut PostReg über eines der dichtesten Poststellennetze Europas. Ende 2006 gab es 2’493 Poststellen, 38 weniger als ein Jahr zuvor. Hinzu kamen über 100 Annahmestellen privater Postanbieter. Im Durchschnitt erreichen 91% der Bevölkerung innert 20 Minuten die nächste Poststelle.


Schläfriger Schweizer Postmarkt
Für die PostReg täuschen diese an sich erfreulichen Resultate über die ‹wenig dynamische› Entwicklung des Schweizer Postmarkts hinweg. Die Post verfüge immer noch über einen Marktanteil bei der Briefpost von 99,96%. Der Paketmarkt stagniere ebenfalls. Mit 17% sei der Anteil der Privaten sogar leicht rückläufig.


Offensivere Marktöffnungspolitik gefragt
Wegen der fehlenden Dynamik habe die Post auch zu wenig neue Stellen in zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern geschaffen, rügt die PostReg. Ein Blick ins Ausland zeige, dass es auch anders gehen könnte. Dies gelte insbesondere für jene Länder, die eine offensivere Marktöffnungspolitik vorantrieben.


Kein Sozialdumping im Postmarkt
Zufrieden ist die PostReg mit den Arbeitsbedingungen. Hier sei die Schweiz den europäischen Staaten einen wesentlichen Schritt voraus. Die Aufsichtsbehörde will denn auch die Absicht des Parlamentes konsequent umsetzen: «Sozialdumping hat im Postmarkt nichts zu suchen.» (awp/mc/ab)

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