Migros in der Offensive

Markenartikel wie die Kinder-Milchschnitte oder Philadelphia-Käse seien in der Schweiz erheblich teurer als in Deutschland, teilte die Migros zu einem Artikel der «SonntagsZeitung» mit. Dank dem Direktimport reduzieren sich die Laden-Verkaufspreise der beiden Produkte um 20 Rappen.


Parallelimporte verboten
Das Problem: Der Einkauf patentgeschützer Produkte im Ausland – sogenannte Parallelimporte – sind in der Schweiz nicht erlaubt. Mit dem Vorpreschen vom Montag provoziert der Detailhändler den Generalunternehmer in der Schweiz. Im Fall der Kinder-Milchschnitte ist dies Ferrero, bei Philadelphia ist es Kraft Foods. Die Schweizer Einstandspreise der beiden Produkte seien deutlich höher als die Verkaufspreise in Deutschland, sagte Migros-Sprecher Urs Peter Naef auf Anfrage. Die Migros nehme das nicht länger hin.


Auf juristischem Glatteis
Die Migros nimmt einen juristischen Händel in Kauf. Er glaube, dass es wichtig sei, dass die Schweizer Kundschaft ein identisches Produkt zu einem deutlich günstigeren Preis kaufen könne, sagte Migros-Marketingchef Urs Riedener am Montag in der «Tagesschau» von Schweizer Fernsehen DRS.


Keine Reaktion bei Ferrero
Die Ferrero (Schweiz) AG beabsichtige nicht, die Migros an Parallelimporten von Kinder Milchschnitte aus Deutschland zu hindern, teilte Ferrero mit. Insbesondere werde sie dies nicht gestützt auf Patentrechte tun. Man habe auch in der Vergangenheit keine Parallelimporte ihrer Produkte aus anderen Ländern in die Schweiz verhindert. Sie habe lediglich diese Importeure auf die Verstösse gegen schweizerische Rechtsvorschriften aufmerksam gemacht, heisst es in der Mitteilung weiter. (mc/as)

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