Derweil musste die Zentralschweiz eine Zunahme der Konkurse von +53.7% verkraften. Noch grösser sind die Unterschiede zwischen den Branchen. Hier reicht die Spanne von +171.4% mehr Konkursen (Chemische Industrie und Pharmabranche) bis zu einer Abnahme der Konkurse um 7.3% bei den übrigen Unternehmensdienstleistungen. Parallel dazu wurden in den ersten 11 Monaten 2009 31’704 Unternehmen neu im Handelsregister eingetragen. Dies entspricht einer Abnahme von nur 5.1% im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum.
Bau profitiert von Konjunkturprogrammen
Wie bei den Konkursen sind auch bei den Neugründungen zwischen den Kantonen und den Branchen grosse Differenzen vorhanden. Der Kanton Wallis führt mit 2.9% mehr Neugründungen diese Rangliste an. Ein Rückgang der Neugründungen um 21.1% bedeutet für den Kanton Jura dagegen der letzte Platz in dieser Rangliste. Das Baugewerbe profitierte zu einem grossen Teil von den Konjunkturstützmassnahmen des Bundes. Dies schlug sich in einer Zunahme der Neugründungen um 34.5% nieder. Demgegenüber wurde in der Personalvermittlungsbranche von Januar bis November 2009 37.9% weniger Unternehmen neu im Handelsregister eingetragen als im Jahr zuvor in derselben Zeitspanne.
Anhaltendes Flugwetter für Pleitegeier
Nachdem sich in den Monaten September und Oktober die Zunahme der Firmenkonkurse in Grenzen hielt (Sep 09; +5.4% / Okt 09; +5.1%), sind im November wieder markant mehr im Handelsregister eingetragene Firmen pleite gegangen als im selben Vorjahresmonat (+45.6%). Sowohl zwischen den einzelnen Regionen und Kantonen als auch zwischen den verschiedenen Branchen bestehen dabei beträchtliche Unterschiede.
Zentralschweiz leidet bei Firmenkonkursen am stärksten
Ein Blick auf die Kantone zeigt, dass die verschiedenen Regionen unterschiedlich stark von der Konkurszunahme betroffen sind. Die Zentralschweiz verzeichnete eine Konkurszunahme von 53.7% und führt somit diese negative Tabelle mit grossem Vorsprung an. Das Tessin befindet sich mit einer Konkurszunahme von 41.1% auf dem zweiten Platz. Am anderen Ende belegen die Kantone Nordwestschweiz (+10.6%) und Espace Mittelland (+16.6%) mit einer unterdurchschnittlichen Zunahme die hinteren Ränge.
Grosse Unterschiede bei Pleiten zwischen den Branchen
Neben den Regionen weisen auch die einzelnen Branchen grosse Unterschiede auf. Die Chemische Industrie und die Pharmabranche sowie Holding- und Investitionsgesellschaften verzeichneten mehr als eine Verdoppelung der Konkurse. Gleichzeitig gab es auch Branchen, welche besser abschnitten als im Vorjahr. Die Holz- und Möbelindustrie verzeichnete 6.3% weniger Konkurse, bei den übrigen Unternehmensdienstleistungen nahmen die Konkurse sogar um 7.3% ab.
Interessant ist die Situation der Chemischen Industrie und Pharmabranche. Während die Konkurse in diesem Bereich von Januar bis November 2009 prozentual am stärksten zugenommen haben (+171.4% im Vergleich zu Januar bis November 2008), belegt der gleiche Wirtschaftszweig zum Beispiel in der Zahlungsverhalten-Rangliste, welche D&B alle drei Monate veröffentlicht, immer noch den ersten Platz.
Vermehrter Schritt in die Selbständigkeit
In den ersten 11 Monaten des Jahres 2009 wurden insgesamt 31?704 Unternehmen neu im Handelsregister eingetragen. Das sind nur 5.1% weniger als im Rekordjahr 2008. Für viele ist der Schritt in die Selbstständigkeit je länger je mehr eine spannende Alternative. «Die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Monaten hat vielen Angestellten vor Augen geführt, dass das Dasein als Arbeitnehmer mittlerweile in etwa dieselben Risiken mit sich bringt, wie die berufliche Selbstständigkeit.» Wie Simon May vom Institut für Jungunternehmen (IFJ) in St. Gallen ausserdem betont, «wurde der Support für die Gründung von Firmen durch Hochschulabgänger in den letzten Jahren stark ausgebaut. Initiativen wie «venturelab» oder «venture kick» erleichtern den Schritt in die Selbstständigkeit ungemein.»&
Mehr Neugründungen in einzelnen Kantonen
Im Kanton Wallis wurden sogar 2.9% mehr Unternehmen neu im Handelsregister eingetragen als ein Jahr zuvor. Auch die Kantone Uri (+2.4%), Schwyz (+1.6%) und Solothurn (+0.4%) verzeichneten mehr Neugründungen als im selben Vorjahreszeitraum. Auf der anderen Seite gingen die Neugründungen in den Kantonen Zug (-16.1%), Nidwalden (-19.8%) und Jura (-21.1%) stark zurück.
Bauindustrie legt bei Neugründungen zu
Im Baugewerbe nahmen die Neugründungen im letzten Jahr stark zu. Viele dieser Neugründungen sind nicht «klassische» neugegründete Unternehmen, sondern Baukonsortien. Dies ist darauf zurückzuführen, dass insbesondere der Tiefbau vom zweiten Konjunkturprogramm, welches zu Jahresbeginn vom Bundesrat im Umfang von 700 Millionen Franken geschnürt wurde, profitiert hat. Auch in der Holz- und Möbelindustrie konnte bei den Neueintragungen ins Handelsregister eine starke Zunahme beobachtet werden. Vor allem in der ersten Jahreshälfte profitierte diese Branche von der regen Bautätigkeit im 2008 und in den ersten Monaten 2009.
Dun & Bradstreet (Schweiz) AG
D&B ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. Unternehmen aus allen Branchen nutzen die Daten und Lösungen von D&B zur Bonitätsprüfung, bei der Kundengewinnung und im strategischen Einkauf.
Basis dafür ist die D&B Datenbank mit Informationen über 500?000 Schweizer Unternehmen und mehr als 150 Millionen Unternehmen weltweit. In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich rund 9 Millionen Rechnungen aus.
Die Zuordnung aller Informationen zu den Unternehmen ist durch die von D&B eingeführte D-U-N-S® Nummer eindeutig. Die D-U-N-S® Nummer wird unter anderem von der Europäischen Kommission und der ISO als Standard eingesetzt und empfohlen und von namhaften Grossunternehmen und Banken in der Schweiz bei der Identifikation von Kunden und Lieferanten im Risikomanagement genutzt.
