OECD fordert mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit

Mit der Zahlung von 1,77 Milliarden US-Dollar an die Entwicklungszusammenarbeit lag die Schweiz in absoluten Zahlen an 14. Stelle unter den 22 OECD-Geberländern. Nach Prozenten des BNE lag sie auf Platz elf, schreibt die OECD in ihrem Jahresbericht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Dies bedeutet zwar einen Anstieg von 0,03 Prozent gegenüber dem Jahr 2004. Dies sei jedoch zu einem überwiegenden Teil auf den Schuldenerlass zurückzuführen, schreibt die OECD weiter.


Ziele für die Entwicklungsfinanzierung setzen
Die Aufwendungen 2005 seien zwar im Einklang mit den Zielen gewesen, die sich die Schweiz gesteckt hatte. Dennoch solle sich die Eidgenossenschaft ab 2009 neue Ziele für die Entwicklungsfinanzierung setzen und das Volumen ihrer Leistungen überdenken, ist im Jahresbericht weiter zu lesen. Bereits im September 2005 forderten Nichtregierungsorganisationen den Bundesrat im Hinblick auf den UNO- Milleniumsgipfel in New York auf, der Entwicklungshilfe mehr Geld zur Verfügung zu stellen. So soll der Anteil am BNE bis 2010 auf 0,56 Prozent und bis 2015 konform mit der UNO-Zielmarke auf 0,7 Prozent erhöht werden.


27 Milliarden mehr sind immer noch zu wenig
Insgesamt haben die 22 Mitglieder des OECD- Entwicklungsausschusses (DAC) im Jahr 2005 knapp 107 Milliarden US- Dollar für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung gestellt. Das sind 27 Milliarden mehr als im Jahr davor.


OECD nicht zufrieden
Trotz dieses Anstiegs ist die OECD nicht zufrieden. Statt um 5 Prozent wie in den vergangenen Jahren müssten die Finanzmittel zwischen 2008 und 2010 um 11 Prozent pro Jahr wachsen. Ansonsten könne man die gemachten Zusagen, bis 2010 die öffentlichen Aufwendungen auf 130 Milliarden US-Dollar aufzustocken und die Hilfe für Afrika zu verdoppeln, nicht erfüllen.  Wichtig sei zudem auch, dass die effektive Verteilung und die Nutzung der Mittel gewährleistet sei. Die OECD appelliert in ihrem Jahresbericht an die Verantwortung der Geber- sowie der Empfängerländer.


Lücke von mehreren Milliarden US-Dollar
Nach wie vor bestehe «eine Lücke von mehreren Milliarden US-Dollar zwischen dem, was die Geberstaaten als Entwicklungshilfe ausweisen und dem, was die Empfänger erhalten oder worüber sie mit ihren Budgets verfügen können». (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert