Porsche erwartet Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr 2006/2007

Im Geschäftsjahr 2005/2006 war der Gewinn vor allem durch Einmaleffekte und Sondereffekte auf 2,11 Milliarden Euro in die Höhe geschnellt. Dies werde sich nicht wiederholen, sagte der Porsche-Chef.


Operatives Ergebnis auf Vorjahreshöhe
Er rechne aber damit, beim operativen Ergebnis an das Vorjahr anschliessen zu können. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe der Einstieg des Sportwagenbauers bei Volkswagen mit einem dreistelligen Millionenbetrag zum Ergebis beigetragen, sagte Porsche-Finanzvorstand Holger Härter. Dies habe sich aus Kurssicherungsgeschäften im Zusammenhang mit der VW-Beteiligung ergeben. Porsche hätte sich durch eine Kombination aus Put- und Call-Optionen gegen steigende VW-Kurse, wie sie nach Bekanntwerden des Porsche-Einstiegs auch eingetreten waren, abgesichert. Porsche hält derzeit 27,4 Prozent an VW und hat jüngst die Aufstockung des Anteils auf 29,9 Prozent beschlossen.

Verbesserung der Ertragssituation für das laufende Jahr
Für das laufende Geschäftsjahr 2006/2007 geht Porsche-Chef Wiedeking von einer Verbesserung der Ertragssituation und damit einem höheren Ergebnisanteil für Porsche aus. «Aber wir kennen natürlich weder die künftige Kursentwicklung der VW-Aktie noch wissen wir im Voraus über die Dividendenpolitik Bescheid», sagte der Porsche-Chef, der auch dem VW-Aufsichtsrat angehört. Er rechne aber damit, dass Porsche auch in Zukunft von Kurssicherungsgeschäften profitieren wird. Bisher habe Porsche mehr als vier Milliarden Euro für seinen Einstieg bei VW gezahlt, sagte Wiedeking.

Wert des VW-Aktienpakets um 1 Milliarde Euro gestiegen
Finanziert worden sei dies zum Teil durch Ausgabe von zwei Anleihen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro finanziert wurden. Der Wert des Pakets sei inzwischen um mehr als eine Milliarde Euro gestiegen. «Porsche ist mit dem Einstieg bei VW ein anderes Unternehmen geworden», sagte der Vorstandschef. «Wir sind aus unserer warmen Kuschelecke herausgekrochen und stellen uns jetzt bewusst den Spielregeln einer anderen Liga.» Dies berge Risiken, eröffne aber auch Chancen. VW sei für Porsche ein strategisch-industrieller Partner. Die vor Jahren begonnene Zusammenarbeit bei den sportlichen Geländenwagen VW Touareg und Porsche Cayenne werde auch beim Nachfolgemodell des Cayenne fortgesetzt. Auch der neue Cayenne, der am 24. Februar zu den Händlern kommen soll, werde von VW im slowakischen Bratislava vorproduziert und dann im Leipziger Porsche-Werk montiert.

Absatzeinbruch beim Cayenne
VW hatte den Nachfolger des Schwestermodells Touareg bereits in der vergangenen Woche auf den Markt gebracht. Von August bis Ende November war der Absatz des einstigen Erfolgsmodells Cayenne um fast 30 Prozent zurückgegangen. Auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt, wo Porsche bisher mehr als Drittel der sportlichen Geländewagen abgesetzt hat, war der Absatz im November sogar um 40 Prozent eingebrochen. Der neue Cayenne soll hier am 3. März auf den Markt kommen.


(AWP/mc/hfu)

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