Regionalpiloten der Swiss nehmen GAV an

Die Zustimmung zum neuen GAV kam am Montag mit 84% der gültigen Stimmen zustande, wie Andreas Thurnheer, Verhandlungsleiter der «Interessengemeinschaft für einen GAV» (IG pro GAV), auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erklärte. Der Vertrag tritt nach Angaben der Swiss Anfang Juli 2007 in Kraft und ist drei Jahre gültig. Er stehe sämtlichen Piloten der Swiss European offen, sagte Swiss-Sprecher Franco Gullotti. Die Flotte besteht aus 23 Flugzeugen und 237 Piloten.


Der Vertrag bringe den Piloten gegenüber dem heutigen Einzelarbeitsvertrag Verbesserungen bei den Arbeitszeiten, beim Lohn, den Ferien und der Pensionskasse, erklärte Gullotti. Sie erhielten zudem stärkere
Mitwirkungsrechte.


Verbesserungen erreicht
Ende 2006 hatten die Regionalpiloten einen GAV-Entwurf noch abgelehnt. Verglichen mit jenem Entwurf hätten sie Verbesserungen erreichen können, sagte Thurnheer: Günstigere Konditionen gebe es bei den Einsatzregeln, den Ferien und beim Salär. Was Einsatzbedingungen und Ferien betreffe, hätten sie nun die gleichen Bedingungen wie die ehemaligen Swissair-Piloten im Europageschäft, zog Thurnheer Bilanz. Lohn erhielten sie allerdings weiterhin weniger: «Das war aber von Anfang an klar», so Thurnheer.


«Ein gutes Resultat»
Die Einsicht, dass es das Fundament eines GAV brauche, habe den Ausschlag gegeben, sagte Thurnheer. «Es ist ein gutes Resultat und gibt uns die Chance, etwas aufzubauen.» Nun werde Ruhe im Verhältnis zur Swiss eintreten, sagte IG-pro-GAV-Vertreter Thurnherr. Der neue Sozialpartner der Swiss vertritt momentan knapp zwei Drittel der Regionalpiloten.


Swiss erfreut
Die Swiss zeigte sich erfreut über den Entscheid der ehemaligen Crossair Piloten. «Der Vertrag ist die Basis für die nachhaltige Entwicklung von Swiss European», sagte Swiss-Sprecher Gullotti. Er sei letztlich auch die Voraussetzung gewesen, dass die Fluggesellschaft weiterhin in das Regionalsegment investiere.


Intensive Verhandlungen
Der neue GAV war Ende April nach intensiven Verhandlungen zwischen der Swiss und der IG-pro-GAV zustande gekommen. Damit gelang nach einem jahrelangen Leidensweg der Durchbruch im Verhältnis zwischen den ehemaligen Crossair-Piloten und der Swiss- Führung.


Getrübtes Verhältnis
Das Verhältnis war schon seit der Gründung der Swiss getrübt: Die Ex-Crossair-Piloten kritisierten die schlechtere Behandlung der Regionalpiloten gegenüber den Airbus-Piloten, die aus dem ehemaligen Swissair-Korps hervorgingen. Höhepunkt des Streits war im September 2006, als die Regionalpiloten für einen Tag streikten. Dazu ist noch immer eine Klage der Swiss gegen den Pilotengewerkschaft Swiss Pilots hängig. (awp/mc/pg)

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