Schweiz bliebt attraktiver Standort für internationale Konzerne

Dies teilte die Wirtschaftsprüpfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG am Montag mit. Demnach hinterfragen viele Unternehmen unter dem Aspekt einer «Tax efficient supply chain» (TESCM) ihr bisheriges Wertschöpfungsmodell und generieren durch eine Neugestaltung ihrer Wertschöpfungskette und der Verlagerung von Funktionen, Risiken und Assets in die Schweiz sowohl steuerliche als auch operative Kosteneinsparungen. Ein gemeinsam von KPMG Schweiz, der Universität St. Gallen und der ETH Zürich erarbeitetes Weissbuch zeigt auf, weshalb die Schweiz besonders attraktiv ist für die Gründung von steuergünstigen Prinzipalgesellschaften, wie sie für die erfolgreiche Umsetzung von TESCM-Projekten zentral sind.


Komplexe Herausforderung
Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müssen multinationale Unternehmen ständig ihre Effizienz steigern, mögliche Risiken reduzieren und globale Strukturen optimieren. Das Managen einer globalen Wertschöpfungskette stellt dabei in Zeiten turbulenter Märkte eine besonders komplexe Herausforderung dar. Durch eine Zentralisierung von Funktionen kann auf allen Stufen der Wertschöpfung eine Reduktion der Komplexität erreicht werden und können Kostenvorteile erzielt werden. Die gleichzeitige Berücksichtigung sowohl steuerlicher Aspekte als auch operativer Potentiale beim Aufbau einer solchen Prinzipalgesellschaft verspricht einen interessanten Ansatz und schafft den grösstmöglichen Nutzen für diese Unternehmen. Der Ansatz ist in der Praxis unter dem Begriff «Tax Efficient Supply Chain Management» (TESCM) bekannt.


Unumgängliche Auseinandersetzung mit Steuerfragen
Bei der Optimierung einer Supply Chain auf internationaler Ebene ist die Auseinandersetzung mit Steuerfragen unumgänglich, da die Anforderungen an effiziente Lieferketten und die damit verbundenen steuerlichen Regulierungen nicht immer kompatibel und teilweise sehr komplex sind. Mit dem integrierten Ansatz eines TESCM-Projektes werden diese Risiken minimiert, da immer beide Aspekte berücksichtigt werden und die beste Lösung durch einen iterativen Prozess erarbeitet wird. Wichtigste Funktion ist dabei die Gründung einer zentralen Prinzipalgesellschaft, in der die verschiedenen Aktivitäten, Funktionsbereiche, aber auch die Risiken eines Unternehmens zusammengefasst werden. Auf diese Weise können Warenfluss und Steuerkonsequenzen aufeinander abgestimmt und gleichermassen optimiert werden. Dabei ist jedoch die Standortwahl für eine solche Prinzipalgesellschaft von entscheidender Bedeutung. Die Schweiz bietet hierbei eine Reihe von Vorteilen, wie das Weissbuch von KPMG Schweiz, dem Lehrstuhl für Technologie und Innovationsmanagement der ETH Zürich und dem Institut für Accounting, Controlling und Auditing der Universität St. Gallen belegt.


Schlüsselfaktoren
Folgende Schlüsselfaktoren werden darin für ein erfolgreiches TESCM-Projekt identifiziert:
? Das Geschäft steht immer an erster Stelle: Steuermodelle folgen Geschäftsmodellen.
? Langfristig bestimmt die Betriebsleistung den Erfolg.
? Neue Standorte verlangen Substanz ? vertragliche Neuregelungen allein genügen nicht.
? Mit TESCM kann bei komplizierten Geschäftsabläufen erneut ein Wettbewerbsvorteil geschaffen werden.
? Eine erfolgreiche Umsetzung kann zu erheblichen finanziellen Vorteilen führen.
? Genaue Planung und umsichtige Kommunikation sind unabdingbar.
? Die Wahl eines bestimmten TESCM-Ansatzes hängt von der Struktur und dem Geschäftsmodell des Unternehmens ab.
? Für schwierige Themen wie Vertragsformulierungen, Steuervorschriften und IT-Umsetzung stehen häufig Fachleute zur Verfügung.
? Im Veränderungsmanagement sollten betroffene Mitarbeiter bei der Entwicklung von Lösungen besonders einbezogen werden.


Die im Rahmen der Erarbeitung des Weissbuchs geführten Interviews zeigten insgesamt, dass sich der Planungs- und Vorbereitungsaufwand für eine erfolgreiche Umsetzung von TESCM finanziell rasch auszahlt.


Positive Kriterien bestätigt
Das Weissbuch «TESCM ? Hotspot Switzerland: What are the benefits of moving a business to Switzerland?» hat im Wesentlichen die Kriterien bestätigt, nach denen Unternehmen traditionell die Schweiz als Standort wählen: ein günstiges Steuer- und Rechtsumfeld, hohe Lebensqualität, flächendeckende Infrastruktur und qualifiziertes Personal. Dies gilt einmal mehr aus der steuerlogistischen Sicht bei der Umsetzung von TESCM: «Für multinationale Unternehmen, die durch die Einrichtung zentralisierter «Supply-Chain-Managementfunktionen ihre Betriebsmodelle und Geschäftsprozesse in Europa neu organisieren wollen, galt die Schweiz wegen dieser Merkmale schon immer als das Land ihrer Wahl», ist Giulio de Lucia, Partner und Head of Restructuring and Performance Services bei KPMG Schweiz, überzeugt. Das Weissbuch hat diese Einschätzung nun bestätigt.


Das Weissbuch «TESCM ? Hotspot Switzerland: What are the benefits of moving a business to Switzerland?» kann in englischer Sprache kostenlos heruntergeladen werden unter www.kpmg.ch . (kpmg/mc/ps)

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