Siemens steigert Bereichsgewinn und Umsatz unerwartet stark

Von dpa-AFX befragte Analysten hatten lediglich 1,25 Milliarden Euro erwartet. Der Umsatz wuchs auch dank Zukäufen von 18,58 auf 21,17 Milliarden Euro. Branchenexperten hatten 21,04 Milliarden Euro vorhergesagt.


Starkes Auftragswachstum
Der Auftragseingang von Siemens wuchs im Berichtsquartal auf 22,44 Milliarden Euro gegenüber 19,76 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Analysten hatten dies im Schnitt etwa erwartet, ihre Prognose lautete 22,41 Milliarden Euro. Das starke Auftragswachstum in den Bereichen Transportation Systems (TS), AD und PTD beflügelte laut Siemens den Ordereingang. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten stieg von 618 auf 804 Millionen Euro. Der Überschuss hat sich mehr als verdoppelt: Nach Steuern kletterte der Gewinn von 389 auf 792 Millionen Euro.


Umstrukturierungskosten im Schlussquartal
Der defizitäre Informationstechnik-Spezialist SBS hat auch im abgelaufenen Quartal den Siemens-Gewinn geschmälert und als einziger der elf Konzernbereiche Verluste verbucht. Der grösste Konzernbereich Com erreichte im Jahresvergleich knapp die Gewinnzone und erzielte 3 Millionen Euro (Vorjahr : minus 81 Mio Euro). In den zwei Krisenbereichen stiegen die Umbaukosten im dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) auf 69 Millionen Euro. Im aktuellen Schlussquartal 2006/07 geht Siemens von noch höheren Umstrukturierungskosten aus.


SBS: Operative Verluste um 9 Prozent verringert
Im Berichtsquartal verringerte die seit langem kriselnde Siemens Business Services (SBS) ihren operativen Verlust gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 99 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres wuchs das Minus bei SBS damit auf 522 (Vorjahr: 263) Millionen Euro an. Bei dem IT-Dienstleister fielen im Berichtsquartal Umbaukosten von 35 Millionen Euro an. Ausserdem belasteten laut Siemens negative Effekte im Zusammenhang mit dem Verkauf des Wartungsgeschäfts PRS.


Com: Quartalsumsatz gesteigert
Der grösste Konzernbereich Com steigerte den Quartalsumsatz um ein Prozent auf 2,97 Milliarden Euro. Der Auftragseingang wuchs um 5 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro. Für Umstrukturierungen gab Siemens im Kommunikationsbereich 34 Millionen Euro aus. Dies entspreche in etwa dem Vorjahresniveau. Im laufenden Schlussquartal dürften höhere Umbaukosten anfallen.


Lösung für Problembereich Com
Für den Problembereich Com hat Siemens mittlerweile eine Lösung gefunden. Mitte Juni hatte der Konzern angekündigt, seine Netzinfrastruktur-Aktivitäten in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem weltgrössten Handyhersteller Nokia abzugeben. Diese Transaktion solle spätestens im zweiten Geschäftsquartal 2006/07 (Januar bis März) abgeschlossen sein. Ausserdem solle das Enterprise-Geschäft, das seine Verluste im Berichtsquartal bei weniger Umsatz ausweitete, rückwirkend zum 30. Juni verkauft werden.


SHC rückwirkend nicht mehr im Bereich Com ausgewiesen
Seit dem vergangenen Quartal werde die Siemens Home and Office Communication Devices GmbH und Co. KG (SHC) nicht mehr im Bereich Com ausgewiesen, sondern rückwirkend unter Sonstige operative Aktivitäten. Das Com-Geschäftsgebiet Wireless Modules werde mit Beginn des nächsten Geschäftsjahres, das Anfang Oktober anfängt, Teil des Bereichs Automation and Drives (AD). (awp/mc/ar)

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