Swiss Re: Weitere Verluste auf CDS-Positionen

«Das derzeitige Niveau von Naturkatastrophen und die Volatilität an den Finanzmärkten dürfte im Sach- und Haftpflichtbereich das Ende für den Soft Market bedeuten», wird Aigrain am Donnerstag in der Mitteilung zum Investorentag zitiert. «Wir sehen ausserdem Möglichkeiten, um unser Kapital im Life&Health-Geschäft so einzusetzen, dass attraktive Renditen damit erwirtschaftet werden können», so Aigrain weiter. Dabei bezieht sich der CEO insbesondere auf das Admin Re-Geschäft, in dem der Rückversicherer Bestände an Leben- und Krankenpolicen übernimmt und diese abwickelt.


Aktien-Exposure reduziert
Ausserdem hat Swiss Re die Exposure auf verschiedenen Anlageklassen reduziert. Nachdem nach Absicherungseffekten das Netto-Aktienexposure per 31. August noch einen Marktwert von 913 Mio CHF ausgewiesen hatte, wurde dieses per 19. September auf 681 Mio CHF reduziert. Im Bondportfolio (Corporate Bonds) wurden die Absicherungen deutlich verstärkt. Während der Marktwert von 35,6 Mrd CHF (per 31.08.) auf 34,8 Mrd CHF (per 19.09.) leicht zurückgenommen wurde, sank das Exposure nach Absicherungen in der gleichen Periode von 16,9 Mrd auf 1,4 Mrd CHF.


Absicherung über ABX Index-Produkte
Der Marktwert der Strukturierten Produkte ging von 39,2 Mrd CHF per Ende August auf 38,9 Mrd CHF per 19. September zurück. Im Trading Portfolio seien dabei Subprime-Positionen im Umfang von brutto 3,2 Mrd CHF über sogenannte ABX Index-Produkte abgesichert worden. Damit habe man die Verlustrisiken bei den strukturierten Produkten weiter reduziert. Erneute Verluste musste Swiss Re allerdings auf den strukturierten CDS-Positionen (SCDS) hinnehmen. Der Mark-to-market Verlust für die Periode vom 30. Juni bis 31. August belief sich auf 245 Mio CHF, jener vom 31. August bis 19. September auf 32 Mio CHF. Letzterer sei vor allem von Corporate CDO, CMBS und Prime MTG-Positionen getrieben worden. Per 31. August betrug der Marktwert der ausstehenden SCDS-Investments noch 1,953 Mrd CHF.


«Genügend Liquidität»
Auf den Corporate Portfolio CDS-Positionen betrug der Verlust bis 31. August 35 Mio CHF. Per 19. September schätzt die Swiss Re den Mark-to-market Einfluss gar auf -68 Mio CHF. Ingesamt beträgt der Wert des Investment-Portfolios der Gruppe per Ende August 186,2 (Ende Juni: 178,7) Mrd CHF. 44% davon seien in Cash, kurzfristigen Anlagen und Staatsanleihen investiert, wie es in der Präsentation heisst. Der Aktien Anteil sei auf 2% nach zuvor 4% gesunken. Die Swiss Re verfügt nach eigenen Angaben über ausreichend Liquidität. Dies selbst für extreme Marktbedingungen, in denen innert nützlicher Frist keine zusätzlichen Mittel beschafft werden könnten. Das Geschäft generiere Liquidität, so Swiss Re. Der Konzern habe zusätzlich ein solides Liquiditätsmanagement-Framework, in dessen Rahmen die Liquiditätsposition der Gruppe wöchentlich geprüft werde.


Tiefere Kapitalanforderungen
Die Reduktion im verfügbaren Kapital als Folge der ausgeweiteten Kredit-Spreads sei durch die tieferen Kapitalanforderungen kompensiert worden, welche sich aus dem reduzierten Exposure in Equity und Corporate Bonds ergeben habe. Auch für den Fall, dass keine zusätzlichen Mittel verfügbar wären, sei Swiss Re in der Lage, ihre erwarteten Verpflichtungen zu erfüllen, so die Präsentation weiter.


Ziele bestätigt
Die Geschäftsziele hat Swiss Re bestätigt. Der Rückversicherer erwartet über den Versicherungszyklus nach wie vor eine Eigenkapitalrendite von 14% und ein jährliches Wachstum des Gewinns pro Aktie von 10%. Der Rückversicherer geht jedoch davon aus, dass die Situation an den Finanzmärkten weiterhin volatil und Swiss Re dieser Volatilität ausgesetzt bleiben wird. (awp/mc/ps/04)

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