UBS-Chefökonom: Zinserhöhung der SNB keine Gefahr für Wirtschaftsboom

«Der Aufschwung ist breit abgestützt und in allen Branchen spürbar», sagte Wellershoff der «Handelszeitung» (Ausgabe 13.06). Die Unternehmensgewinne und die Investitionstätigkeiten stimmten zuversichtlich, dass der Aufschwung anhalte, sagte der UBS- Chefökonom in dem Interview. Die Arbeitslosigkeit sinke, was die Zukunftsaussichten der Konsumenten stütze.


Starke Weltwirtschaft
Zudem zeigten die Exportzahlen, dass die Weltwirtschaft stark sei. «Ein Viertelprozentpunkt mehr oder weniger bei den Zinsen der Nationalbank ist auf diesem Niveau nicht spürbar», sagte Wellershof. Von einer Schmerzgrenze bei den Zinsen sei man noch weit entfernt.


Lagebeurteilung der SNB
Am (morgigen) Donnerstag legt die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung vor. Übereinstimmend wird erwartet, dass die Notenbank den dreimonatigen Liborsatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent anhebt.


Keine Inflationsrisiken im Markt erkennen
Der Zinsanstieg sei der Ausdruck einer Konjunktur, die besser laufe, als es alle erwartet hätten, sagte Wellershoff: «Es ist in keinster Weise erkennbar, dass die Geldpolitik der Nationalbank darauf ausgerichtet ist, gegen eine Überhitzung anzukämpfen». Inflationsrisiken seien im Markt keine zu erkennen.


Abschwächung des Frankens
«Für die Schweiz ist das grösste Konjunkturrisiko nicht die leichte Abkühlung in den USA – diese findet ja bereits seit einigen Quartalen statt -, sondern die einseitige Schwäche des Frankens gegenüber dem Euro», sagte Wellershoff. Es sei zu erwarten, dass sich die SNB einer weiteren Abschwächung des Frankens widersetzen werde.


Überrascht von Stärke und Breite der Konjunktur
«In diesen Tagen müssen alle Konjunkturforscher nochmals über die Bücher gehen, sagte Wellershoff. Selbst die Optimisten seien überrascht worden von der Stärke und Breite der Konjunktur. «Ich erwarte in den nächsten Wochen für 2007 weitere Korrekturen nach oben.» (awp/mc/ab)

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