UBS: Erwartungen deutlich übertroffen

Das Management zeigt sich zuversichtlich, dass die Abgänge noch 2010 gestoppt werden. Der Markt reagierte mit einem Kursrally auf die Resultate.


Investmentbanking mit starker Performance
Er sei über das erzielte Quartalsergebnis glücklich, sagte CEO Oswald Grübel anlässlich der Medienkonferenz. Im Vergleich zur Konkurrenz habe die UBS ein respektables Resultat erzielt. Deutlich stärker als erwartet fiel insbesondere das Resultat in der Investment Bank aus. Diese Division erzielte bei einer Steigerung der Erträge um 5% gegenüber dem Vorquartal einen um 10% höheren Vorsteuergewinn von 1’314 Mio CHF. Dabei erzielte insbesondere der Bereich Equities und das Forex-Geschäft ein besseres Ergebnis als im Vorquartal. Damit knüpft die UBS an frühere Jahre an, als sie traditionell in diesen beiden Bereichen stark war. Im Ergebnis der Investment Bank enthalten ist auch ein Gewinn von 595 Mio CHF auf eigenen Verbindlichkeiten sowie ein Aufwand 228 Mio CHF im Zusammenhang mit der britischen Bonussteuer.


Wealth Management Americas schreibt rote Zahlen
Die anderen drei Divisionen der UBS verbuchten indes rückläufige Gewinne; das Wealth Management Americas, das im Vorquartal noch einen Gewinn erzielt hatte, musste sogar einen Vorsteuerverlust von 67 Mio CHF hinnehmen. Ohne Restrukturierungskosten von 146 Mio CHF, welche primär im Zusammenhang mit der Rationalisierung des Gebäudeportfolios anfielen, hätte sich der Vorsteuergewinn indes auf 79 Mio CHF von 36 Mio im ersten Quartal verbessert. Der Bereich Wealth Management & Swiss Bank weist gegenüber dem ersten Quartal einen um 3% auf 1’131 Mio CHF gesunkenen Vorsteuergewinn aus. Die annualisierte Bruttomarge verbesserte sich indes gegenüber dem ersten Quartal um 2 Basispunkte (Bp) auf 95 Bp. Mittelfristiges Ziel sei weiterhin eine Bruttomarge von 100 Bp, sagte Grübel.


Reingewinn deutlich über Prognosen
Das Global Asset Management schliesslich erwirtschaftete bei stabilen Erträgen einen Vorsteuergewinn von 117 Mio CHF (-15%). Vor Steuern verdiente die Bank insgesamt 2’614 Mio CHF oder 2% weniger als im Vorquartal. Der Reingewinn belief sich auf 2’005 Mio CHF (-9%), was aber deutlich über den Prognosen lag. Einem Geschäftsertrag von 9’185 Mio CHF (+2%) stand ein Aufwand von 6’571 Mio CHF (+6%) gegenüber. Das Aufwand-Ertragsverhältnis erhöhte sich somit leicht auf 71,2% nach 69,7% im ersten Quartal.


Neugeldabfluss eingedämmt
Geringer als erwartet fiel der Neugeldabfluss von insgesamt netto 4,7 Mrd CHF aus. Im Vorquartal musste die Bank noch Abgänge von Kundengeldern im Umfang von 18 Mrd CHF hinnehmen. Dabei gingen im Wealth Management & Swiss Bank Kundengelder in der Höhe von 5,5 Mrd CHF und im Wealth Management Americas von 2,6 Mrd CHF verlustig. Dagegen zog das Asset Management 3,4 Mrd CHF an. CEO Grübel zeigte sich aufgrund der Entwicklung im zweiten Quartal zuversichtlich, dass der Neugeldabfluss im Verlaufe des Jahres gestoppt wird.


Tier-1-Ratio von 16,0 auf 16,4% gesteigert
Per Ende Juni verwaltete die UBS Vermögen von 2’180 Mrd CHF nach 2’267 Mrd CHF Ende März, wobei der Rückgang gemäss CFO John Cryan überwiegend auf negative Marktentwicklungen zurückzuführen ist. Die UBS weist per Ende Juni eine Tier-1-Ratio von 16,4% verglichen mit 16,0% per Ende März aus. Die Kernkapitalquote belief sich auf 13,0% gegenüber 12,5%. Hier strebe die Bank weiterhin eine Quote von 16% an, sagte Cryan. Die Bilanz belief sich auf 1’458 (VQ 1’356) Mrd CHF und die gesamten risikogewichteten Aktiven gemäss Basel II auf 205 (209) Mrd CHF.


Zuversicht für die Zukunft 
Für die Zukunft zeigt sich das UBS-Management zuversichtlich. Die Bank setze ihre Strategie plangemäss um und rechne in den kommenden Quartalen mit weiteren Fortschritten, sagte Grübel. Er rechne für das zweite Halbjahr wieder mit einem verbesserten Investorenklima.


Analysten von Ergebnis angetan
Die Analysten zeigten sich vom Ergebnis angetan. Obwohl das Resultat von zahlreichen Sonderfaktoren profitiert habe, sei auch das um diese bereinigte Ergebnis als solide einzustufen, so der Tenor. Insbesondere wird die Investment Bank gelobt, deren Ergebnis in fast allen Bereichen deutlich besser sei als die Prognosen. Aber auch die Neugeldentwicklung wird als ermutigend eingestuft.  Die UBS-Valoren kosten am Dienstag gegen 13.05 Uhr 17,12 CHF (+9,0%). Der Branchennachbar CS legt 6,0% zu und der Gesamtmarkt (SMI) 1,2%. (awp/mc/ps/01)&

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