US-Ausblick: Nur leichte Gewinne nach schwachen Daten

Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) stieg gegen 14.50 Uhr um 0,10 Prozent auf 12.650 Punkte – vor den Daten war das Plus deutlicher gewesen. Am Mittwoch hatte der Dow um 0,16 Prozent auf 12.626,03 Punkte zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,29 Prozent auf 1.872,75 Zähler. Am Vortag hatte der Auswahl-Index im Technologiebereich 0,35 Prozent höher bei 1.855,19 Zählern geschlossen.


Merrill Lynch sollten im Auge behalten werden. Die von der Finanzkrise schwer getroffene US-Bank benötigt entgegen Gerüchten in den vergangenen Tagen aktuell kein frisches Kapital und plant auch keinen Verkauf. Das Institut habe «reichlich Kapital» und sehe keine Notwendigkeit für den Weg auf den Kapitalmarkt, sagte Vorstandschef John Thain der japanischen Wirtschaftszeitung «Nikkei» (Freitag). Ziel sei es, die aktuellen Ratings beizubehalten. Die Banc of America senkte indes ihre Gewinnschätzungen für den Konkurrenten deutlich. Nachdem sie bisher für das erste Quartal mit einem minimalen Gewinn je Aktie (EPS) von 0,01 US-Dollar gerechnet hatte, geht sie nun von einem Verlust von 2,25 Dollar aus.


Auch JPMorgan stehen im Fokus. Die US-Grossbank ist der geplanten Übernahme der Investmentbank Bear Stearns Companies einen weiteren Schritt näher gekommen. Durch Aktienkäufe sicherte sich JPMorgan mittlerweile insgesamt 44,9 Prozent an dem angeschlagenen Wall-Street-Haus. Über die Börse seien dazu weitere 11,5 Millionen Bear-Stearns-Papiere für 140,7 Millionen Dollar erworben worden, gab die Bank am Donnerstag (Ortszeit) in einer Mitteilung an die US- Börsenaufsicht SEC bekannt.


Motorola solten ebenfalls einen Blick wert sein. Der mit Verlusten kämpfende Telekomausrüster streicht weitere 2.600 Stellen. Der Abbau koste 104 Millionen Dollar (66 Millionen Euro), hiess es in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht. Damit sind seit Anfang 2007 rund 10.000 Jobs weggefallen.


Countrywide Financial gaben vorbörslich etwas nach. Die Ratingagentur Moody’s hatte am Donnerstag mit Verweis auf die begrenzte Liquidität des Immobilienfinanzierers ihre Einschätzung für dessen Finanzstärke gesenkt.


Die Aktien von Microsoft und Yahoo könnten ebenfalls einen Blick wert sein. Topmanager beider Unternehmen haben einem Zeitungsbericht zufolge Gespräche über die Milliardenofferte des Softwareriesen für den Internetkonzern geführt. Das Treffen in dieser Woche sei allerdings ergebnislos gewesen, berichtete das «Wall Street Journal» am Freitag. Beide Seiten hätten keine ihrer Meinungsverschiedenheiten ausräumen können. Yahoo gaben im vorbörslichen Handel etwas nach.


Der weltgrösste Börsenbetreiber NYSE Euronext hat im März vom Handelsgeschehen in den USA und Europa profitiert und das Handelsvolumen über alle Bereiche und Regionen hinweg prozentual zweistellig gesteigert. Die UBS nahm die Beobachtung der Aktie mit «Neutral» und einem Kursziel von 72 Dollar auf.


Dell litten unter negativen Analystenkommentaren. Goldman Sachs hat die Aktie des Computerherstellers von seiner «Americas Buy List» genommen und das Kursziel von 25 auf 23 Dollar gesenkt. Die Bemühungen des Unternehmens, die Trendwende zu schaffen und so wieder bessere Ergebnisse zu erzielen, könnten länger dauern als bisher erwartet, hiess es zur Begründung. Die Banc of America nahm ihr Ziel von 29 auf ebenfalls 23 Dollar zurück. (awp/mc/gh)

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