US: Regierung will überschuldeten Hausbesitzern mit Notpaket helfen

Vorgesehen sei unter anderem, dass bestimmte Schuldner ihre automatisch steigenden Zinssätze auf fünf Jahre einfrieren lassen können, sagte US-Präsident George W. Bush bei der Vorstellung der Massnahmen am Donnerstag. Ziel sei, «einen Bruch in unserer Wirtschaft zu vermeiden», sagte er. Nach Bushs Worten könnte das Hilfspaket insgesamt rund 1,2 Millionen Hausbesitzern zugutekommen.


Millionen von Hypothekenkrediten werden erhöht
Allein in den nächsten beiden Jahren stehen Schätzungen zufolge in den USA mehr als zwei Millionen solcher schwach besicherten Hypothekenkredite («subprime») zur Erhöhung an. Viele Hausbesitzer sind dann nicht mehr in der Lage, sie abzuzahlen. Ihnen droht in der Folge die Zwangsversteigerung. Bei diesen Hauskrediten hatten die Banken inmitten des Immobilienbooms der vergangenen Jahre oft mit niedrigen Startzinsen gelockt, die später deutlich steigen.


Umschuldungen erleichtern und beschleunigen
Das Paket sehe zudem vor, Umschuldungen zu erleichtern und zu beschleunigen, sagte Bush. Der Präsident kündigte überdies Massnahmen an, um die US-Hypothekenindustrie künftig transparenter zu machen und auf diese Weise Kreditnehmer besser zu schützen.


US-Wirtschaft werde Belastungen aushalten
Bush zeigte sich jedoch optimistisch, dass die US-Wirtschaft als ganzes die Belastungen durch die Immobilienkrise aushalten werde. «Die Fundamentaldaten in anderen Bereichen sind solide», sagte er. Für viele Familien sei die drohende Zwangsvollstreckung jedoch «eine schreckliche Belastung», sagte der Präsident. Kritiker des Notfallplans befürchten allerdings, er werde die Krise nur in die Länge ziehen und verhindere eine Bereinigung des Markts.


Superfonds vor neuen Hürden
Derweil steht der von einigen Banken ebenfalls mit der US- Regierung geplante Superfonds zur Stabilisierung der Kreditmärkte vor neuen Hürden. Für das bereits seit Monaten verhandelte Vorhaben zeichne sich unter den Banken weniger Interesse ab als gedacht, berichtete das «Wall Street Journal» am Donnerstag. Das Fondsvolumen von den ursprünglich geplanten 100 Milliarden Dollar werde nun wohl halbiert. Die Vorbereitungen liefen allerdings weiter. (awp/mc/ab)

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