US-Schluss: Ins Plus gedreht – Hoffnung auf weitere Staatshilfe

Nach einem Medienbericht wollen die Demokraten im US-Abgeordnetenhaus die Wirtschaftskrise mit einem Konjunkturpaket über 825 Milliarden Dollar eindämmen und damit noch mehr Mittel bereitstellen als ein Vorschlag des künftigen US-Präsidenten Barack Obama vorgesehen hatte.


Der Dow-Jones-Index schloss um 0,15 Prozent erholt auf 8.212,49 Punkten. Zwischenzeitlich war der Leitindex erstmals seit Ende November vergangenen Jahres knapp unter die Marke von 8.000 Zählern gerutscht. Der marktbreite S&P-500-Index ging 0,13 Prozent höher bei 843,74 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite-Index zog um 1,49 Prozent schwächer bei 1.511,80 Zähler an. Für den NASDAQ 100 ging es um 1,73 Prozent auf 1.183,52 Punkte nach oben.


Der Bankensektor ragte einmal mehr mit deutlichen Kursverlusten heraus. So brachen Papiere der Bank of America (BoA) im Leitindex um 18,43 Prozent auf 8,32 Dollar ein. Mit 7,35 Dollar wurde zwischenzeitlich der tiefste Kurs seit 1991 gehandelt. Die BoA soll wegen Schwierigkeiten bei der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch laut US-Medien eine weitere staatliche Milliardenspritze erhalten. Die Citigroup-Aktien rutschten um ähnlich deutliche 15,45 Prozent auf 3,83 Dollar ab. Händler nannten Gerüchte, dem Finanzkonzern drohe die Verstaatlichung. Diese wurden laut einem Medienbericht von der Citigroup allerdings dementiert.


Auch für Papiere von JPMorgan ging es nach Zahlenvorlage und anfänglichen Kursgewinnen um deutliche 6,06 Prozent auf 24,34 Dollar nach unten. Die US-Grossbank hat im vierten Quartal trotz Milliardenbelastungen wegen der Finanzkrise anders als die meisten Konkurrenten schwarze Zahlen geschrieben. Dabei schnitt die Bank etwas besser als erwartet ab. Einige Anleger hätten aber Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf erwartet, schränkte ein Börsianer ein.


An der Spitze des Leitindex gewannen Home Depot 4,11 Prozent auf 22,81 Dollar. Alcoa folgten mit plus 3,77 Prozent auf 9,37 Dollar. Aktien des weltgrössten Chipherstellers Intel legten im Vorfeld der nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen um 1,61 Prozent auf 13,29 Dollar zu.


Unter den Technologiewerten ging es für Apple um 2,29 Prozent auf 83,38 Dollar nach unten. Der 53-Jährige Chef des Unternehmens, Steve Jobs, nimmt zur Behandlung seiner Krankheit eine mehrmonatige Auszeit von der Konzernspitze des Computer- und iPhone-Herstellers. Er werde bis Ende Juni nicht im Amt sein, gab Jobs am Mittwochabend überraschend in einer E-Mail an die Mitarbeiter bekannt. «Apple hängt stärker von seinem Vorstandsvorsitzenden ab als die meisten anderen Unternehmen», sagte Roger Kay, Gründer und Präsident des Beratungsunternehmens Endpoint Technologies. Die UBS beruhigte jedoch: Die Unternehmensstrategie dürfte auch in Abwesenheit von Jobs intakt bleiben, schrieb Analyst Maynard J. Um.


Aktien von US Airways zeigten gegen Handelsende sehr grosse Schwankungen. Kurz zuvor berichteten Medien über den Absturz eines Passagierflugzeugs in den Hudson-Fluss. Fährschiffe versuchten an der Absturzstelle Passagiere zu retten. Die Aktien schlossen mit einem Plus von 2,17 Prozent auf 7,55 Dollar. (awp/mc/pg/34)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert