US-Wirtschaft schrumpft mit 27-Jahres-Rekord

Auf das Jahr hochgerechnet wurde mit einer Rate von minus 5,4 Prozent gerechnet. Nachdem die USA bereits im dritten Quartal um 0,5 Prozent geschrumpft sind, befindet sich die US-Wirtschaft nun auch nach einer gängigen Definition in einer Rezession. Zwar hatte das Nationale Büro für Wirtschaftsforschung (NBER) Ende 2008 den Beginn der US-Rezession auf Ende 2007 datiert. Die ökonomische Definition mit zwei aufeinander folgenden Quartalen negativer Wachstumsraten ist jedoch erst jetzt erfüllt. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft noch um 2,8 Prozent gewachsen.


2008: Wachstum von 1,3 Prozent
Für das Gesamtjahr ergibt sich laut Handelsministerium ein Wachstum von 1,3 Prozent. Dies ist das schwächste Wachstum seit dem Jahr 2001. Im vierten Quartal wurde die US-Konjunktur vor allem von schwachen Konsumausgaben und Investitionen belastet. So sanken die Ausgaben der Verbraucher, die für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung stehen, um 3,5 Prozent. Die Investitionen der Unternehmen brachen um 19,1 Prozent ein. Dies ist der stärkste Rückgang seit über dreissig Jahren.


Preisauftrieb deutlich verringert
Wegen der schwachen Wirtschaftsleitung verringerte sich der Preisauftrieb im vierten Quartal deutlich. Die annualisierte Kernrate des Preisindex PCE lag bei 0,6 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit über 45 Jahren. Im dritten Quartal hatte die Kernrate noch bei 2,4 Prozent gelegen. Die Kernrate des PCE wird von der US-Notenbank besonders beachtet.


Arbeitskostenindex steigt im 4. Quartal geringer als erwartet
In den USA sind die Arbeitskosten im vierten Quartal geringer als erwartet gestiegen. Der Arbeitskostenindex sei um 0,5 Prozent zum Vorquartal geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten 0,7 Prozent erwartet. Im dritten Quartal hatte der Anstieg bei 0,7 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Arbeitskosten im vierten Quartal um 2,6 Prozent. Im dritten Quartal hatte der Jahresanstieg bei 2,9 Prozent gelegen. 


Einkaufsmanagerindex Chicago sinkt überraschend deutlich
In der Region Chicago hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Januar überraschend deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index sei von 35,1 Punkten im Vormonat auf 33,3 Punkte zurückgegangen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung von Chicago am Freitag mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 34,0 Punkte gerechnet. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Der chicago-Index gilt als Indikator für den nationalen Einkaufsmanagerindex ISM.


Konsumklima Uni Michigan steigt moderater
In den USA hat sich das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima im Januar Kreisen zufolge nicht ganz so kräftig aufgehellt wie erwartet und ursprünglich gemeldet. Der entsprechende Index sei endgültigen Berechnungen zufolge von 60,1 Punkten auf 61,2 Zähler geklettert, hiess es am Freitag in den Kreisen. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 61,9 Punkten gerechnet. Der Index der Universität Michigan gilt als Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der private Konsum ist die wichtigste Konjunkturstütze der weltweit grössten Volkswirtschaft. (awp/mc/ps/25)

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