Migros und Coop liefern sich weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Migros und Coop liefern sich weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Zürich – Die Migros ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen: Der Umsatz stieg um 2,0% auf 27,283 Mrd CHF. Dazu trugen auch Übernahmen bei. Im Detailhandel in der Schweiz (ohne Migrol) legte der «orange Riese» um 2,3% auf 19,613 Mrd CHF zu. Erstmals enthalten seien die Umsätze der Modekette Schild sowie der Ospena Group mit ihren Molino-Restaurants, teilte die Migros am Freitag mit. Dazu kämen die Umsätze vom Schokoladenhersteller Sweet Works in den USA und vom Ferienhausvermittler Inter Chalet.

Damit liefern sich die Migros- und die Coop-Gruppe ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Coop hatte vor einer Woche bekannt gegeben, den Konzernumsatz um 0,7% auf 27,2 Mrd CHF gesteigert zu haben. Im Detailhandel, wo Coop hinter Migros die Nummer zwei der Schweiz ist, stiegen die Einnahmen um 1,9% auf 17,7 Mrd CHF. Bei der Migros stieg der Umsatz im gesamten Detailhandel, also mit dem Auslandgeschäft, um 0,8% auf 23,054 Mrd CHF. Während das Geschäft in der Schweiz deutlich zulegen konnte, ging der Auslandsumsatz währungsbereinigt um 1% auf 1,817 Mrd CHF zurück.

Der Umsatzrückgang im Ausland sei auf den Verkauf des Filialgeschäfts der Migros Deutschland sowie auf schlechtere Ergebnisse der deutschen Tegut-Gruppe und von Migros France zurückzuführen.

Migros-Chef erfreut
Dennoch zeigte sich Migros-Chef Herbert Bolliger insgesamt erfreut. Die Migros blicke auf ein erfreuliches Jahr zurück. Trotz starker Konkurrenz und einem immer noch wachsenden Einkaufstourismus hätten letztes Jahr noch mehr Kunden der Migros das Vertrauen geschenkt. «Besonders erfreulich ist auch, dass das durch externe Einflüsse schwierig gewordene Reisegeschäft nachhaltig zulegen konnte und Interio deutlich Marktanteile gewonnen hat», erklärte Bolliger im Communiqué.

Erstmals seit langem aufwärts ging es mit der Reisetochter Hotelplan. Die Gruppe erhöhte ihren Umsatz um 17% auf 1,322 Mrd CHF. Der Hauptteil der Umsatzzunahme sei auf die Vollkonsolidierung des Ferienhausvermittlers Inter Chalet zurückzuführen.

Erfreulich lief es auch beim Einrichtungshaus Interio, das nach dem Minus im Vorjahr den Umsatz um 9,7% auf 186,9 Mio CHF verbesserte.

Migros-Genossenschaft im Plus
Die zehn Migros-Genossenschaften konnten ihren Umsatz im Inland um 1% verbessern. Während die Super- und Verbrauchermärkte sich um 1,6% auf 11,829 Mrd CHF steigern konnten, mussten die Fachmärkte Micasa, SportXX, Melectronics, Do it + Garden und Obi Federn lassen. Ihr Umsatz schrumpfte leicht um 0,6% auf 1,673 Mrd CHF.

Aufschwung bei Denner setzt sich fort
Denner setzte indes den Aufschwung fort. Zum fünften Mal in Folge erhöhte der Discounter seinen Umsatz, und zwar um 1,5% auf 2,917 Mrd CHF. Bei Wohnaccessoireskette Depot stieg der Umsatz gar um 9,6% auf 462,8 Mio CHF. Dagegen musste die Warenhauskette Globus ein leichtes Minus von 0,8% auf 790,9 Mio CHF hinnehmen. Dank der Übernahme des Modehauses Schild, die jetzt neu zu Globus gehört, stieg der Umsatz dennoch um ein Fünftel auf 960,1 Mio CHF.

Onlinegeschäft knackt Milliardengrenze
Schub verlieh auch das Onlinegeschäft, das erstmals die Milliardengrenze knackte. Der gesamte Onlineumsatz wuchs um 16,6% auf 1,086 Mrd CHF.

Auch die Migrolino-Läden florieren. Nach dem satten Plus im Vorjahr konnten sie erneut um 15,1% auf 347,2 Mio CHF Umsatz zulegen. 2014 wurden 11 neue Shops eröffnet, womit es jetzt 254 Migrolino-Läden gibt.

Migros Bank mit Rekord-Bruttogewinn
Auch die Migros Bank habe ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Geschäftsertrag und Bruttogewinn hätten neue Rekorde erreicht, hiess es. Zahlen wurden indes nicht genannt. Die Migros Bank wird ihre Geschäftsergebnisse am kommenden Montag veröffentlichen.

Derweil konnte die Migros-Industrie ihre Marktstellung im In- und Ausland weiter ausbauen. Der Umsatz stieg um 4,5% auf 6,02 Mrd CHF.

Einbussen erlitt die Migros-Gruppe dagegen beim Buch- und DVD-Verkäufer Ex Libris, dessen Umsatz um 9,9% auf 127,9 Mio CHF fiel.

Migrol: Tiefe Benzin- und Treibstoffpreise belasten
Bei der Tankstellenkette Migrol ging der Umsatz ebenfalls deutlich um 12,9% auf 1,623 Mrd CHF zurück. Das sei allerdings auf die tieferen Benzin- und Treibstoffpreise zurückzuführen. Zudem wurde wegen des warmen Winters 2013/14 weniger Heizöl verkauft.

Zum laufenden Jahr 2015 gibt die Migros wie üblich keine Prognosen ab. Allerdings sei nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu befürchten, dass der Einkauf im Ausland noch attraktiver und der Einkaufstourismus zunehmen werde, sagte ein Migros-Sprecher auf Anfrage. (awp/mc/pg)

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