Sunrise wegen hohen IPO-Kosten tief in der Verlustzone

Sunrise wegen hohen IPO-Kosten tief in der Verlustzone

Sunrise-CEO Libor Voncina. (Foto: Sunrise)

Zürich – Sunrise setzt den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fort: Umsatz und EBITDA wurden im ersten Jahresviertel 2015 gesteigert, während man bei den Abonnentenzahlen einen positiven Wachstumstrend verzeichnete. Die hohen Kosten für den Börsengang und die Refinanzierungstransaktionen stürzten den Konzern indes deutlich in die Verlustzone. Das vorgelegte Zahlenset konnte denn auch die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllen.

Die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt hat im ersten Quartal einen gegenüber dem Vorjahr 5,3% höheren Umsatz von 489 Mio CHF erwirtschaftet, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Der bereinigte EBITDA stieg derweil um 4,7% auf 138 Mio CHF, der ausgewiesene EBITDA auf 133 Mio CHF nach 132 Mio im Vorjahr. Die entsprechende Marge (ohne Hubbing) kam bei 29,5% nach 30,8% zu liegen.

Unter dem Strich wies Sunrise einen Verlust von 167 Mio CHF aus, verglichen mit einem Minus von 10 Mio im Vorjahresquartal. Bereinigt um die Kosten für den Börsengang und die Refinanzierungstransaktionen in Höhe von 155 Mio CHF beträgt der Verlust noch 12 Mio und bewegt sich damit im Rahmen des Vorjahres. Sunrise bestätigte die bisherigen Aussagen zur Dividende. So sollen für das Geschäftsjahr 2015 mindestens 135 Mio CHF ausbezahlt werden.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Analysten beim Reinergebnis leicht übertroffen, beim EBITDA und Umsatz aber verfehlt.

Positive Trends bei Abonnentenzahlen
Sunrise sei in der Lage gewesen, die positive Entwicklung trotz des herausfordernden Umfelds mit anhaltendem Konkurrenzdruck fortzusetzen, heisst es weiter. «Angesichts unseres wettbewerbsstarken Produkt- und Dienstleistungsportfolios ist Sunrise für weiteres Kundenwachstum gut aufgestellt», lässt sich CEO Libor Voncina in der Medienmitteilung zitieren. «Der erfolgreiche Börsengang hat das Geschäft von Sunrise weiter gestärkt», so der Konzernchef weiter.

So haben sich die positiven Trends in der Entwicklung der Abonnentenzahlen fortgesetzt: Im Bereich Mobile Postpaid seien gegenüber dem Vorjahresquartal 58’600 Neukunden (+4,6%) hinzugekommen, davon allein 13’900 im ersten Quartal 2015. Im TV-Bereich habe Sunrise die Kundenbasis um 32’300 auf insgesamt 115’000 (+39%) Kunden vergrössern können, darunter seien 7’900 (+7,4%) Neukunden im ersten Quartal 2015 gewesen. Beim Internetdienst seien 1’900 neue Kunden hinzugekommen, womit sich der Turnaround bestätige.

Auf Segmentebene entwickelten sich die Konzernbereiche unterschiedlich: So kletterte im Bereich Mobilfunkdienste der Umsatz auf 320 Mio CHF, verglichen mit 285 Mio in der Vorjahresperiode. Im Segment Festnetzdienste dagegen fiel der Umsatz auf 119 Mio von 128 Mio. Auch im Bereich Internetdienste bildete sich der Umsatz leicht zurück, und zwar auf 49 Mio nach 51 Mio vor einem Jahr.

Glasfasernetzwerk wird weiter ausgebaut
Die Infrastrukturinvestitionen haben gemäss Medienmitteilung 38 Mio CHF betragen. Das entspricht einem Rückgang von 30% gegenüber dem Vorjahr. Investiert worden sei vor allem in die Modernisierung des Funkzugangs und des Kernnetzes sowie in LTE. Für 2015 werde nun der Schwerpunkt auf der Erweiterung der LTE-Abdeckung und der Einführung von LTE-Advanced (4G+) liegen, heisst es weiter. Die von Sunrise verwendeten Niederfrequenzen sollen weiter genutzt werden, um die Tiefenabdeckung schweizweit und in Gebäuden zu verbessern.

Zusätzlich zum Ausbau der DSL-Infrastruktur betreibe Sunrise auch den Ausbau der Abdeckung des Glasfasernetzes. Derzeit profitierten Sunrise-Kunden in Bern, Zürich, St. Gallen, Basel, Luzern, Winterthur und Genf von den modernen Glasfasergeschwindigkeiten. (awp/mc/upd/ps)

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