Adidas profitiert von WM 2014

Adidas profitiert von WM 2014

Verkaufsrenner: Adidas-WM-Ball «Brazuca».

Herzogenaurach – Schon vor dem Finale zwischen Deutschland und Argentinien steht Europas grösster Sportartikelhersteller Adidas als Gewinner der Fussball-WM fest. Erstmals erlöst das Unternehmen mehr als zwei Milliarden Euro mit Fussball-Produkten, das Geschäft mit dem offiziellen WM-Ball «Brazuca» läuft bestens und zur Krönung werden auch noch beide Endspielteilnehmer von den Herzogenaurachern ausgestattet. «Für uns ist es super gelaufen. Wir werden davon profitieren, egal welche Mannschaft gewinnt, weil beides Adidas-Teams sind», sagte eine Sprecherin.

Nach Informationen des «Hamburger Abendblatt» sollen die neuen Fan-Trikots nur wenige Tage nach dem Finale in den Handel kommen. Das Unternehmen habe bereits neue DFB-Modelle mit einem vierten Stern, der für die Anzahl der WM-Titel steht, auf Lager. «Wir sind für den Erfolgsfall vorbereitet», sagte ein Sprecher dem Blatt. «Erste Trikots werden im Laufe der nächsten Woche im Handel erhältlich sein». Bei einem Triumph der Argentinier bringt das fränkische Unternehmen ebenfalls neue Trikots – in diesem Fall mit einem dritten Stern – auf den Markt.

14 Millionen «Brazucas» abgesetzt
Adidas stattet mit Abstand die meisten Spieler mit Schuhen aus – etwa Thomas Müller und Lionel Messi. Ausserdem stellte das Unternehmen den offiziellen Spielball. Mehr als 14 Millionen Stück werden abgesetzt – eine Million mehr als 2010. «Für uns ist diese WM deshalb schon jetzt ein voller Erfolg», sagte Unternehmenschef Herbert Hainer.

«Wenn die Teams jetzt gut spielen, bringt das nochmal einen kleinen Zusatzschub», erklärte die Sprecherin. Die meisten Trikots und Bälle seien aber bereits in den vergangenen Wochen und Monaten verkauft worden. Schon Ende Juni hatte Hainer angekündigt, dass die WM die erfolgreichste in der Geschichte des Unternehmens sein werde. Adidas werde mit mehr als acht Millionen verkauften Nationaltrikots einen Rekord aufstellen – bei der WM vor vier Jahren waren es 6,5 Millionen. Deutschland-Trikots würden gut zwei Millionen Mal verkauft. Damit wird der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2006 um rund 30 Prozent übertroffen.

Nike hat das Nachsehen
Nike hatte mit seinen Teams nicht so viel Glück. Im Halbfinale unterlagen mit Brasilien und den Niederlanden gleich zwei Mannschaften mit dem «Swoosh»-Markenzeichen auf den Trikots. Adidas sieht sich im Geschäft mit Fussball zwar vor dem Branchenprimus, die Amerikaner wachsen allerdings rasant. Zuletzt hatte Nike die Franken in deren Kerngeschäft Fussball arg bedrängt: Beim Verkauf von Fussballschuhen in Deutschland zog das Unternehmen sogar gleich. Im gesamten Geschäft mit Fussballprodukten liegt Adidas aber weiter vorn.

Nike hatte im vergangenen Geschäftsjahr mit Fussball-Artikeln annähernd 2,3 Milliarden Dollar (1,7 Mrd. Euro) umgesetzt, ein Plus von 18 Prozent. «Ich verspreche Ihnen, das wird so weitergehen im nächsten Jahr», sagte Firmenchef Mark Parker in einem «Handelsblatt»- Interview – allerdings vor dem Halbfinale. «Vor allem die USA bieten riesiges Potenzial, die Begeisterung für Fussball jedenfalls ist da.»

«Die letzten Wochen haben gezeigt, wie populär Fussball ist und dass da wahnsinnig viel Leidenschaft dabei ist – nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt», sagte die Adidas-Sprecherin. Vielen Fans sei die Identifikation mit ihren Idolen und ihrem Sport über Trikots, Bälle und anderes sehr wichtig. Das habe der steigende Umsatz im Fussball-Segment bewiesen. (awp/mc/ps)

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