Zurich: Kein «ungebührlicher oder unangemessener Druck» auf Finanzchef

Zurich: Kein «ungebührlicher oder unangemessener Druck» auf Finanzchef

Josef Ackermann, zurückgetretener VR-Präsident Zurich. (Foto: Zurich)

Zürich – Der Untersuchungsbericht im Auftrag der Zurich Insurance Group im Zusammenhang mit dem Selbstmord des Finanzchefs Pierre Wauthier entlastet den zurückgetretenen VR-Präsidenten Joe Ackermann. Wie schon über das Wochenende in der Sonntagszeitung bekannt wurde, hat die im Auftrag der Finanzmarktaufsicht (Finma) durchgeführte Überprüfung keine Hinweise darauf gegeben, dass auf Pierre Wauthier von Seiten des VR-Präsidenten oder irgendeines anderen Entscheidungsträgers «ungebührlicher oder unangemessener Druck» ausgeübt worden sei, schreibt die Zurich in einer Mitteilung vom Montag. Zudem habe sich die Darstellung der Finanzkennzahlen als angemessen bestätigt.

Die Finma hat nach dem Freitod von Pierre Wauthier zwei Überprüfungen eingeleitet. Die erste betraf die Frage, ob der Finanzchef ungebührlichem Druck ausgesetzt worden war, und die zweite betraf die Fragestellung, ob die Finanzkennzahlen angemessen dargestellt worden waren.

Im Rahmen der ersten Überprüfung seien zahlreiche Dokumente und Geschäftskorrespondenz ausgewertet sowie Personen aus dem Arbeitsumfeld von Pierre Wauthier befragt worden. Die von der Finma mandatierte Prüfbeauftragte habe dabei keine Hinweise auf ungebührlichen oder unangemessenen Druck auf Pierre Wauthier festgestellt, welcher die Geschäftstätigkeit von Zurich beeinträchtigt hätte.

Keine Unregelmässigkeiten bei Finanzberichterstattung
In der zweiten Frage hat die Finma die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Gruppe angehalten, zusätzliche Überprüfungen in Bezug auf die Finanzberichterstattung durchzuführen. Dabei seien keinerlei Unregelmässigkeiten oder Abweichungen von den regulatorischen und buchhalterischen Vorgaben festgestellt worden, so die Mitteilung.

«Wir sind noch immer zutiefst betroffen und traurig über den Verlust von Pierre Wauthier und können uns seine Beweggründe für den tragischen Entschluss nicht erklären», wird Tom de Swaan, Zurich-Verwaltungsratspräsident und damit Nachfolger von Joe Ackermann in der Mitteilung zitiert. Die Zurich habe im Rahmen der Überprüfung vollständig mit den Prüfbeauftragten und der Finma kooperiert. (awp/mc/upd/ps)

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