CH-Verlauf: Etwas fester – CS gesucht – Schwergewichte bremsen

CH-Verlauf: Etwas fester – CS gesucht – Schwergewichte bremsen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert zum Wochenauftakt etwas fester. Marktteilnehmer verweisen auf die guten Vorgaben als Antrieb, nachdem sowohl die Kursgewinne an den Börsen in Asien als auch der positive Wochenausklang an der Wall Street stützend wirkten. Die Underperformance der defensiven Schwergewichte binden die hiesigen Indizes allerdings etwas zurück.

Neben guten Vorgaben würden auch die Entspannung der politischen Lage in Ägypten und die neuesten Handelsdaten aus China stützend wirken. Angesichts der zeitweiligen Zuspitzung der Lage in Ägypten hätten am Freitag viele Marktteilnehmer zum Wochenschluss auf Sicherheit gesetzt, hiess es im Handel.

Das wichtigste Schweizer Aktien-Barometer Swiss Market Index (SMI) steht um 12 Uhr 0,18% im Plus bei 6’677,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil 0,33% auf 1’074,49 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20% auf 5’996,12 Einheiten.

Die Credit Suisse stärkt mit der Ausgabe einer bedingten Pflichtwandelanleihe über 6 Mrd CHF ihre Kapitalbasis. Solche als Coco-Bonds bekannte Anleihen werden automatisch in Eigenkapital gewandelt, wenn die Kapitalquote der Bank unter einen bestimmten Wert sinkt. Gezeichnet werden die Coco-Bonds vom Staatsfonds des Scheichtums Katar und der saudi-arabischen Olayan-Gruppe.

Der Vorstoss der Grossbank kommt Händlern zufolge früher als erwartetet und stärkt am Markt die Zuversicht, dass die Gesellschaft die neuen Eigenmittelanforderungen erfüllen kann. Die CS-Papiere steigen um 2,6%. Die Aktien der UBS (+0,6%) liegen zurück.

Der Vermögensverwalterin Julius Bär (Aktie +0,5%) sitzt laut «NZZ am Sonntag» die US-Steuerbehörde IRS im Nacken. Die Behörde habe auf der Suche nach belastendem Material US-amerikanische Kunden der Julius Bär und der Basler Kantonalbank (-0,1%) um Informationen über die Institute ersucht.

Die zunehmend positiven Signale von der Konjunktur lassen die Anleger bei zyklischen Papieren zugreifen: So steigen Holcim um 1,2%, gestützt von der unverändert grosszügigen Verteilung von CO2-Zertifikaten durch die Europäische Union an die Zementindustrie. Da Holcim im Vergleich zur Konkurrenz einen vergleichsweise geringen CO2-Ausstoss aufweise, könnten mit dem Verkauf von Zertifikaten ausserordentliche Gewinnbeiträge erzielt werden, erklärten Händler.

Im Vorfeld der Ergebnispublikation am Mittwoch steigen Clariant um 2,6% und Synthes um 1,3%. ABB (+1,4) und Nobel Biocare (-1,5) werden am Donnerstag ihre Zahlen vorlegen. Gleiches gilt für Actelion (+1,0), Swiss Re (-0,2), Nestlé (+0,1) und Swisscom (-0,2%).

Der Agrarkonzern Syngenta (Aktie -0,3%) hat vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium USDA für seinen Mais-Amylase-Trait zur Produktion von Enogen-Mais eine Zulassung erhalten. Die Zulassung wurde aber so erwartet, sagten Marktteilnehmer.

Dem Pharmakonzern Roche (Genussschein -0,6%) drohen einem Zeitungsbericht zufolge wegen schweren Nebenwirkungen des Akne-Medikaments Roaccutan Klagen in Milliardenhöhe. Die geforderten Summen könnten Roche in ihrer Existenz gefährden, so der Bericht. Analysten zufolge ist es jedoch unwahrscheinlich, dass das finanzielle Risiko des Verfahrens «astronomische» Summen erreicht.

Positive Nachrichten gibt es aber auch: Das Augenheilmittel Lucentis hat sich in klinischen Studien bei der Behandlung des diabetischen Makulaödems als effektiv erwiesen. In Europa wird Lucentis vom Mitbewerber Novartis vermarktet, deren Aktien sich um 0,6% verbilligen.

Im breiten Markt hat das IT-Handelshaus Also Jahreszahlen mitgeteilt, die im Urteil von Analysten bezüglich der Profitabilität etwas über den Erwartungen lagen. Die Also-Aktien wurden bis dato nicht gehandelt.

Sulzer-CEO Ton Büchner stellt in der Wochenendpresse Firmenübernahmen im Bereich der Oberflächen-Behandlung im Umfang von 200 bis 500 Mio CHF in Aussicht. Der Fokus liege dabei auf Zukäufen in den aufstrebenden Märkten. Die Sulzer-Valoren steigen um 1,4%. Händler verweisen auf die geweckten Übernahmephantasien.  (awp/mc/ps)

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