US-Schluss: Knapp über Vortag – «Beige Book» bewegt nicht

US-Schluss: Knapp über Vortag – «Beige Book» bewegt nicht

New York – Die US-Börsen sind am Mittwoch nach guten US-Konjunkturdaten nur mit äusserst moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der am Abend veröffentlichte Konjunkturbericht («Beige Book») der US-Notenbank Fed traf am Markt auf keine spürbare Reaktion. Nach einer anfänglichen Berg- und Talfahrt schloss der Leitindex Dow Jones Industrial am Ende lediglich 0,03 Prozent höher bei 13.107,48 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500-Index stieg um 0,08 Prozent auf 1.410,49 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Composite Index um 0,13 Prozent auf 3.081,19 Zähler vor. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,05 Prozent auf 2.784,00 Punkte.

Die US-Notenbank sprach am Mittwoch in ihrem Bericht von nur kleinen Fortschritten bei der Erholung der US-Wirtschaft. Unter dem Strich fällt die Beurteilung der Konjunkturlage sogar etwas schlechter aus als im vorherigen Bericht von Mitte Juli. Mit grosser Spannung wird vor diesem Hintergrund die Konferenz der Notenbanken in Jackson Hole an diesem Freitag erwartet. Die Anleger dürften die Rede von Fed-Chef Ben Bernanke auf mögliche Signale in Richtung weiterer konjunkturstimulierender Massnahmen analysieren.

Vor zwei Jahren hatte Bernanke die Gelegenheit genutzt, eine zweite Runde von Wertpapierkäufen (QE2) – wenn auch nur sehr vage – in Aussicht zu stellen. Experten sind allerdings skeptisch, ob sich der Fed-Chef bereits jetzt so weit aus dem Fenster lehnt, obgleich der geldpolitische Ausschuss FOMC einer abermaligen Lockerung zuletzt stärker zugeneigt war. «Ich sehe derzeit keine grosse Fed-Initiative», sagte eine Marktbeobachterin in den USA. Die US-Wirtschaft laufe zu gut, um als Desaster eingestuft werden zu können.

Tatsächlich zeigten die jüngsten US-Konjunkturdaten ein positives Bild: Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als zunächst angenommen. Dass in den Häusermarkt nach langer Flaute wieder Schwung kommt, unterstrichen die jüngsten Daten. So waren im Juli die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Juli deutlich stärker als erwartet gestiegen.

Den Dow führten Verizon Communications mit einem Aufschlag von 0,98 Prozent auf 43,09 US-Dollar an. Bank-Aktien standen nach der Präsentation des Fed-Konjunkturberichts im Mittelfeld der Gewinnerliste. Papiere der Bank of America verteuerten sich um 0,50 Prozent auf 8,00 US-Dollar. JPMorgan rückten um 0,46 Prozent auf 37,30 Dollar vor.

Aktien der Öl-Unternehmen ExxonMobil und Chevron Corp. verbuchten nach ihren Vortagesgewinnen moderate Abschläge bis zu einem halben Prozent. Auch die Ölpreise sanken zuletzt wieder, nachdem Sturm «Isaac» am Dienstagabend als Hurrikan der Stufe 1 auf das Festland aufgetroffen war. Am Mittwochnachmittag schwächte sich «Isaac» zum Tropensturm ab und bewegte sich sehr langsam weiter auf New Orleans zu.

Eli Lilly gingen mit einem Aufschlag von 1,03 Prozent auf 45,17 Dollar aus dem Handel. Die Nachricht vom Rückschlag im Forschungsprogramm des Pharmakonzerns nahm der Markt damit mehr als gelassen auf. Eli Lilly hatte eine Phase-III-Studie zu einem Schizophreniemittel wegen mangelnder Erfolgsaussichten abgebrochen.

Mit minus 0,17 Prozent kaum bewegt waren Apple. Nach dem Sieg über den südkoreanischen Konkurrenten Samsung im Patentrechtsstreit in den USA hatte der Computerkonzern einen Verkaufsstopp für acht Samsung-Geräte beantragt. Darüber wird das zuständige Gericht aber erst am 6. Dezember entscheiden. (awp/mc/upd/ps)

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