Aktienfokus: Clariant nach Jahresergebnis schwach

Aufgrund der Sonderbelastungen und der Devestitionen falle ein Vergleich mit dem Vorjahr und eine entsprechende Würdigung jedoch schwer, hiess es in Marktkreisen. Bis um 10.45 Uhr büssen Clariant 0,55 CHF oder 2,6% auf 20,50 CHF ein. Gehandelt sind bis anhin knapp 2 Mio Titel bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 3,8 Mio Stück. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,20% tiefer bei 9’327 Punkten.


Clariant hat für 2006 einen Umsatz von 8’100 Mio CHF sowie einen Reinverlust von 78 Mio CHF ausgewiesen und damit etwas schwächer abgeschnitten als erwartet. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 8’167 Mio CHF und für den Reinverlust bei 71 Mio CHF. Der EBIT vor Sonderbelastungen lag dagegen etwas über den Prognosen und auch über der eigenen Guidance.


Wenig optimistischer Ausblick
Bemängelt wurde in Analystenkreisen nebst der schwierigen Vergleichbarkeit der wenig optimistische Ausblick auf das Geschäftsjahr 2007, für welches Clariant keine Verbesserung der operativen Margen, dafür eine anhaltend schwierige Situation bei den Rohmaterial- und Energiepreisen erwartet.


Margen-Prognose enttäuschend
Das Zahlenset sei insgesamt gemischt, hiess es in verschiedenen Kommentaren. Eine Enttäuschung sei die Prognose einer stagnierenden Marge, kommentiert Vontobel-Analyst Alexandre Pasini. Insgesamt seien die Prognosen aber verwirrend. Das Management spreche von stagnierenden Margen und während es sich gleichzeitig auf den Cashflow konzentriere. Für die ZKB ist der Ausblick zumindest ‹vorsichtig formuliert›. Dies hänge wohl mit den in der Vergangenheit verschiedentlich zu hoch gesetzten Zielen zusammen.


Operative Leistung wohlwollender beurteilt
Insgesamt wohlwollender ist aber die Einschätzung der operativen Leistung. Unter Ausklammerung der EBIT-Verluste im Agrogeschäft, welche neu unter dem nicht fortgeführten Geschäft verbucht werden, habe der EBIT die Erwartungen übertroffen, findet auch der Clariant-Spezialist der Bank Vontobel einen positiven Aspekt. Ähnlich formuliert es Morgan Stanley.


Auch Nina Baiker von der ZKB hebt diesen Aspekt hervor. Dabei gelte zu beachten, dass alle operativen Margen trotz durchschnittlich stabiler Verkaufspreise und unverändert hoher Rohmaterial- und Energiekosten hätten verbessert werden können. Insbesondere die EBIT-Marge vor Einmalkosten sei um 40 Basispunkte auf 7,3% angestiegen und habe damit die Erwartungen um 20 Basispunkte übertroffen.


Von den Divisionen haben vor allem Masterbatches und Functional Chemicals die Kommentatoren überzeugt. Pigment & Additives gefielen dagegen weniger.


Es bleibt ein weiter Weg
Als Fazit bleibt die Bemerkung von Clariden Leu: Die Restrukturierung trägt zwar erste Früchte, der Weg ist aber noch weit. (awp/mc/pg)

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