Aktienfokus Julius Bär: UBS verkauft Beteiligung – Bär-Aktie verlieren deutlich

Bei Julius Bär seien nun die Übernahmefantasien kurzfristig etwas gedämpft, so ein Analyst. Die Aktien der UBS entwickeln sich dagegen nur leicht schwächer als der Markt. Bis um 11.00 Uhr verlieren Julius Bär 5,2% oder 4,60 CHF auf 84,40 CHF. Die Aktien der UBS tendieren mit 0,7% auf 75,50 CHF im Minus, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,4% auf 9’192,80 Punkte verliert.


Lang erwartete Ankündigung der UBS
Grund für die Abgaben bei Julius Bär ist die lange erwartete Ankündigung der UBS, was sie mit ihrem Julius-Bär-Aktienpaket von knapp 21% macht: 5,47% übernimmt Julius Bär im Rahmen eines Aktienrückkaufs zu 90 CHF je Aktie selbst. Die verbleibenden 15,23% sollen in den nächsten Tagen mittels eines beschleunigten Buchbildungsverfahrens bei institutionellen Grosskunden untergebracht werden. Julius Bär wird die erworbenen Aktien vernichten.


Kein Verkauf ‹en bloc›
Wie von ZKB-Analyst Andreas Venditti bereits erwartet, verkauft die UBS das Bär-Paket nicht ‹en bloc› einem strategischen Investor respektive einem potentiellen Konkurrenten. Dies hat auch Helvea-Analyst Peter Thorne so erwartet. Die Meldung werde aber jene Investoren enttäuschen, welche mit einem Übernahmeangebot für Julius Bär rechneten, schreibt Thorne.


Übernahmephantasien kurzfristig etwas gedämpft
Die bestehenden Übernahmephantasien könnten wegen des nicht erfolgten Verkaufs des Pakets an einen strategischen Investor kurzfristig etwas gedämpft werden, so Venditti weiter. Weil nun ein Grossaktionär fehle, dürften die Spekulationen um Julius Bär jedoch nicht vollständig verstummen. Die Bank bleibe unabhängig und ohne Grossinvestor, womit am Markt weiterhin mit Übernahmespekulationen zu rechnen sei, meint auch Javier Lodeiro von Sal.Oppenheim.


Finanzierung des Beteiligungskaufes
Julius Bär wird den Kauf der Beteiligung aus eigenen Mitteln und durch die Emission nachrangiger Schludtitel finanzieren. Somit steige der Verschuldungsgrad, heisst es im Bericht der Bank Vontobel. Da Aktienrückkäufe als Stütze wegfallen, ändere sich auch das Risikoprofil von Bär, schreibt Analystin Claudia Meier.


Fair Value von 100 CHF für die Bär-Titel
Geplante Akquisitionen der Bank sieht Lodeiro durch die Transaktion aber nicht gefährdet. Diese könne Julius Bär über den Verkauf von Vermögenswerten wie zum Beispiel der GAM und der US-Einheit finanzieren. Lodeiro hält an seinem ‹Neutral›-Rating mit einem Fair Value von 100 CHF für die Bär-Titel fest.


ZKB bestätigte das Rating mit ‹Übergewichten›
Die ZKB bestätigte das Rating für Julius Bär mit ‹Übergewichten›; für die Aktie ergebe sich ein Kurspotential von über 15%. Peter Thorne empfiehlt die Titel nach wie vor zum Kauf mit einem Kursziel von 94 CHF. (awp/mc/ab)

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