Weitere Zertifikate gingen an Projekte von Swisscom/IBM Global Business Services, Unifil AG/Abegglen Management Consultants sowie Lienhard Office Group/Helbling Management Consulting. Am Anlass, der unter dem Patronat von Economiesuisse stand, äusserten sich Fachreferenten zudem über die Zukunftsperspektiven der Beratungs-Branche. Für die Verleihung des vierten ASCO Award haben sich in diesem Jahr zwölf Projekte qualifiziert. Neben den beiden Siegerprojekten Derendinger/Abegglen und Denner/i2s («Best Business Transformation») erhielten die drei Projekte Swisscom/IBM, Unifil/Abegglen und Lienhard/Helbling je ein Zertifikat («Excellent Business Transformation»). Die übrigen sieben Projekte wurden mit einer «Qualifikationsauszeichnung» geehrt. Jury-Präsident Leonhard Fopp stellt eine generelle Entwicklung fest: «Der qualitativ messbare Nutzen, der mit den eingereichten Projekten erzielt worden ist, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen.» Zudem habe man in der Jury festgestellt, dass nur sehr selten eine Standardmethodik zum Einsatz gekommen sei.
Dank Beratungsprojekt «richtig gut gewirtschaftet»
Tatsächlich haben es fast alle eingereichten Projekte – meist unter hohem Zeitdruck – geschafft, die Kundenunternehmen teils markant zu verändern und ihre Marktposition zu verbessern. Mit ihrem Siegerprojekt hat es etwa die Abegglen Management Consultants AG verstanden, für ihre Auftraggeberin Derendinger AG innert sechs Monaten eine spezifizierte und effiziente Kundenbearbeitungs- und Kundenbetreuungsstrategie zu erarbeiten und um zu setzen. Ebenso nachhaltig konnte das Beratungsunternehmen intelligent business solutions (i2s) für die Auftraggeberin Denner AG beim strategischen Umbau der IT-Systemlandschaft im Bereich der Warenwirtschaft mithelfen. Leonhard Fopp: «Beide Unternehmen konnten dank den Projekten in hart umkämpften Märkten ihre Marktanteile erhöhen und wirtschaften richtig gut.»
Entsprechend positiv äussern sich die Verantwortlichen der ausgezeichneten Unternehmen zum jeweiligen Projektnutzen: Beat Zenklusen, Leiter Marketing, Derendiger AG: «Die höhere Produktivität des Aussendienstes sowie gezielt auf die Kundensegmente abgestimmte Bearbeitungsmassnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht und wiederspiegeln sich 1:1 in unserer Performance.» Bruno Sacher, Leiter Finanzen, Denner AG: «Das Projekt hat die Denner Prozess- und Systemwelt grundlegend verändert. Nun haben wir die Basis, um uns in den nächsten Jahren wieder um strategische und taktische Themen zu kümmern, ohne dass uns die IT Kopfschmerzen bereitet.»
«Der ASCO Award soll nicht nur die grundlegende Neuausrichtung eines Unternehmens dokumentieren, sondern auch das Bewusstsein für erstklassige Beratung schärfen, die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Kunden und Beratern hervorheben, auf ausserordentliche Erfolge qualitativer und quantitativer Art hinweisen und die Unterschiede in der Vielfalt des Beraterspektrums aufzeigen», so Peter Naegeli, Präsident der ASCO. Jede Zusammenarbeit von Kunde und Berater habe letztlich ein übergeordnetes Ziel: «Die erfolgreiche Transformation eines Unternehmens zur Erhaltung ihres Werts und zur Erhaltung oder Schaffung von Arbeitsplätzen.»
«Umwälzungen» in der Beraterbranche erwartet
Neben der Preisverleihung äusserten verschiedene Fachreferenten ihre grundsätzlichen Gedanken zur Zukunft der Beratungsbranche. «Die derzeitige Krise trifft die Beratung wesentlich weniger als das Platzen der Internetblase», so Keynote-Speaker Dr. Martin Wittig, CFO beim internationalen Beratungsunternehmen Roland Berger. Angesichts der Krise erwartet Wittig aber das Überdenken einzelner Beratungskonzepte, zum Beispiel im Bereich des Risk Management. In der Restrukturierung, so Wittig weiter, müsse die Beratung heute viel strategischer und globaler ausgerichtet werden als in der Vergangenheit, als noch die reine Kostensenkung im Vordergrund stand.
Auf der Kundenseite geht Wittig von einer kurz- und mittelfristigen Erholung aus, erwartet aber in Zukunft immer wieder Rückschläge. Mit diesen müssten sowohl krisenerprobte Exportbranchen wie auch jene, bei denen die Krise noch bevorsteht, rechnen. Auch erwartet Wittig, dass die Krise den Kundenfokus und die Branchenstruktur vieler Branchen längerfristig verändern wird. Er erkennt hier drei wesentliche Trends, welche Beratungskunden in nächster Zukunft beschäftigen werden: «Trust Building» – Wirklich kompetente Beratung und transparente Leistungen, z.B. in der Vermögensverwaltung; «Resegmentation» – Abschöpfung von Käuferschichten «nach unten» und «nach oben» z.B. im Tourismus; sowie «New Combinations» – Nutzung von neuen, früher undenkbaren Formen der Zusammenarbeit zwischen Marktteilnehmern, z.B. in der Automobilindustrie.
(Asco/mc/hfu)
ASCO
Die ASCO, Association of Management Consultants Switzerland, repräsentiert als Standesvertreterin der Schweizer Unterneh-mensberater rund 2’500 Beraterinnen und Berater. Von den 20 grössten Beratungsunternehmen in der Schweiz sind 13 Mitglied der ASCO. Sie sichert als Schweizer Instanz für die individuelle und international anerkannte Zertifizierung von Unternehmensberatern CMC, Certified Management Consultants, die Qualität der Beratung.
