Axpo: Von Wirtschaftskrise «nicht so stark» betroffen

Auch seien der private und öffentliche Stromkonsum bisher nicht tangiert und der kalte Winter mache den konjunkturbedingten Rückgang mehr als wett, so Karrer weiter. «2008 nahm der Absatz (…) rund 4% zu, und auch der Januar liegt über dem bereits hohen Vorjahreswert.» Eine Prognose für 2008/09 wollte der Axpo-Chef mit dem Verweis auf regulatorische Unsicherheiten, das Auslandsgeschäft und die Abhängigkeit des Finanzergebnisses von der Entwicklung an den Aktienmärkten jedoch nicht abgeben.


Warnung vor zu geringen Produktionskapaitäten
Die Finanzierung von Grossprojekten habe sich erschwert, betonte der CEO. Investitionen würden verzögert, weil die Risikoprämien zur Finanzierung erheblich gestiegen seien. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Schweiz und ganz Europa künftig zu wenig Produktionskapazität haben werden, bleibt deshalb gross.» Eine Konjunkturdelle verzögere dies höchstens.


Absage an Fusionspläne
Trotz der Entstehung eines neuen Players am Strommarkt – der Alpiq – ist eine Fusion mit den Töchtern EGL, NOK und CKW nach Aussagen Karrers kein Thema. «Da gibt es unterschiedliche Philosophien», sagte er. Viele Grossunternehmen würden durch permanente und aufwändige Integrationsprojekte gelähmt. Zudem nutze Axpo bereits heute offenkundige Synergien mit den Tochtergesellschaften.


Kooperationen im Vordergrund
Auch die Kotierung der Muttergesellschaft sei für die Eigentümer keine Option. «Zudem ist das vertragsgemäss nur möglich, wenn alle unsere Aktionärskantone einen solchen Schritt befürworten würden», hiess es. Einen internationalen Grossaktionär benötige die Axpo für das Auslandsgeschäft nicht. Stattdessen setze das Energieunternehmen auf Kooperationen und bleibe flexibel.


Atomenergie: Künftigen Verteilschlüssel festlegen
Was den geplanten Bau neuer Ersatz-Kernkraftwerke angeht, sei für eine adäquate Aufteilung der Projekte auf konkurrenzierende Unternehmen nicht entscheidend, wie viel Kapazität ein Unternehmen zur Versorgung habe, sondern wie gross die Produktion in der Schweiz heute sei und wie viel künftig fehle, um die Versorgung zu gewährleisten. Auch müsse der Anteil jeder Gruppe am gesamten Kernkraftwerkpark gesehen werden, um auf dieser Grundlage den künftigen Verteilschlüssel festzulegen. (awp/mc/ps/01)

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