BenQ-Absatz in Deutschland bricht ein

Die Nachfrage sei bei allen Produktion (Bildschirme, Laptops) «massiv» gesunken, nicht nur bei Mobiltelefonen. Siemens hatte seine ehemalige Handysparte vor einem Jahr an den taiwanesischen BenQ-Konzern abgegeben. Dieser drehte seiner deutschen Tochter BenQ Mobile mit 3.000 Beschäftigten vor zwei Wochen den Geldhahn zu. Für BenQ habe das Debakel mit den Handys in Deutschland «langfristig schädliche Folgen», zitiert das Blatt den Marktforscher Oliver Hupp von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).


Siemens spürt keine Einbussen
Dagegen spüre Siemens bei Haushaltsgeräten keine sinkende Nachfrage infolge des Handy-Debakels, schreibt die Zeitung. Der Umsatz der Bosch-Siemens-Haushaltsgeräte GmbH sei im ersten Halbjahr um 15 Prozent gestiegen. Eine BSH-Sprecherin versicherte, «wir spüren keine Einbussen». IG-Metall-Chef Jürgen Peters sagte der «Welt am Sonntag», Siemens habe an BenQ eine «Abwrackprämie» gezahlt, um die Handy-Produktion und deren Mitarbeiter loszuwerden. Es stelle sich die Frage, «ob die Vertragsabsprachen zwischen Siemens und BenQ korrekt waren», sagte Peters der «Welt am Sonntag».


Hässlichste Ausformung dieser Wirtschaftsgesellschaft
Ein Siemens-Sprecher wies die Kritik entschieden zurück. Der Konzern habe damals den Partner BenQ sorgfältig ausgewählt. Zudem habe man den Taiwanesen neben den direkten Zahlungen auch noch wichtige Patente und den wertvollen Markennamen Siemens mitgegeben, damit BenQ Mobile eine gute Zukunftsperspektive habe. Die Pleite von BenQ bezeichnete Peters als Beispiel für die hässlichste Ausformung dieser Wirtschaftsgesellschaft. «Da wurden Belegschaften erpresst, und ihnen vorgegaukelt, dass wenn sie einen solch drastischen Aderlass akzeptieren, dann würde man die Arbeit am Standort fortsetzen.» (awp/mc/ab)

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