Catran musste Bilanz deponieren – Investor abgesprungen

Die Bruchlandung sei passiert, weil ohne den Investor die Mittel fehlten, um die Verpflichtungen abzudecken, sagte Projektleiter Heinrich Lüscher am Donnerstag zu einem Artikel des «Cash».

Deadline abgelaufen
Am 15. Dezember 2004 sei die Deadline des Flugzeugverkäufers abgelaufen; fünf Tage davor sei der holländische Blumenhändler abgesprungen.

Grounding für die frisch überholte MD11

GSo bleibt die extra für die Catran frisch überholte, umgebaute und mit Firmenlogo gespritzte MD11, die früher der Swissair gehört hatte, vorerst auf dem Flughafen Zürich stehen. Wieder auf der Strasse stehen überdies rund 20 eigens ausgebildete Piloten, die Catran per 1. Dezember 2004 unter Vertrag genommen hatte.

BAZL-Bewilligung wird erwartet
Gemäss Lüscher wäre die Bewilligung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) für die «Commercial Air Transport» (Catran) in den nächsten etwa zwei Wochen erwartet worden. Das BAZL habe nun in Aussicht gestellt, auch mit einem anderen soliden Investor grünes Licht zu geben.

Mehrgleisige Verhandlungen mit neuen Interessenten
Catran verhandle derzeit mehrgleisig intensiv mit Interessenten. Lüscher hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Frachtfluggesellschaft doch noch abheben kann. Ein Entscheid soll in wenigen Wochen fallen. Das Kernteam von einem guten Dutzend Personen – seit über drei Jahren ohne Lohn am Planen – bleibe dran.

Finanzierungsbedarf von 80 bis 120 Mio. Dollar
Als die Catran-Pläne Mitte 2002 publik wurden, war die Rede von dereinst zwei eigenen MD-11-Maschinen, welche die Swiss ausmustern wollte. Der Finanzierungsbedarf für deren Erwerb und Umbau wurde damals auf 80 bis 120 Mio. Dollar beziffert. Dafür hatte Catran nach eigenen Angaben Spediteure im Rücken – künftige Kunden.

Hongkong, Chicago und Tokio
Beim BAZL beantragt waren Bewilligungen für mehrmals wöchentlich bediente Strecken nach Hongkong und Chicago. Später sollte Tokio hinzukommen. Transportiert werden sollten zunächst vor allem Just- in-time-Güter. Der Jungfernflug mit einer geleasten Drittmaschine war damals auf Oktober 2002 angekündigt gewesen. (awp/mc/gh)

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