CH-Mittag: Leichte Verluste in wenig bewegtem Markt

Insgesamt halten sich die Ausschläge des Gesamtmarktes und der einzelnen Titel aber in engen Grenzen. Nach dem Erreichen eines neuen Rekordhochs am Freitag und der insgesamt sehr starken Entwicklung der letzten beiden Handelstage seien die Investoren etwas vorsichtiger geworden und es würden Gewinne mitgenommen, hiess es in Handelskreisen. Die Börsenstimmung bleibe aber trotzdem von einem freundlichen Unterton begleitet und auch aus charttechnischer Sicht seien weitere Avancen wahrscheinlich, wenn auch nicht mehr in allzu grossem Ausmass.


Bis um 11.40 Uhr verliert der SMI 32,06 Punkte oder 0,34% auf 9’499,4 Punkte, der SPI fällt 23,79 Punkte oder 0,31% auf 7’722,75 Punkte zurück.


Die Verluste von Roche (-0,8% auf 225,60 CHF) im Anschluss an die anlässlich der ASCO-Tagung in den USA publizierten Studienresultate bleiben moderat. Im Vordergrund standen bei den am Krebsforschungskongress der «American Society of Clinical Oncology» in Chicago vorgestellten Ergebnisse Nachrichten zu den Blockbustern Avastin und Herceptin.


Roche habe zwar mit den wichtigsten Daten die Erwartungen erfüllt, positive Überraschungen seien jedoch ausgeblieben, lautet der Tenor am Markt. Möglicherweise habe sich Roche zur Anwendung von Avastin bei Lungenkrebs (AVAIL-Studie) ein etwas besseres Resultat erhofft.


Auch Novartis (-0,1% auf 69,10 CHF) büssen Terrain ein, allerdings nur sehr wenig.


Etwas Mehr ins Gewicht fallen die Abgaben in Nestlé (-0,3% auf 480 CHF), UBS (-0,3% auf 79,75 CHF) oder CS (-0,8% auf 93,55 CHF). CS leiden unter einer Rückstufung des Investmentbank-Sektors durch JP Morgan auf UNDERWEIGHT.


Am meisten unter Druck stehen derzeit aber Synthes (-1,4% auf 150,10 CHF), Syngenta (-1,0% auf 229,70 CHF) und Julius Bär (-1,0% auf 92,70 CHF). Syngenta muss wegen eines Verdachts auf Verletzung der Offenlegungspflichten von Managementtransaktionen eine Untersuchung der SWX Swiss Exchange über sich ergehen lassen und Julius Bär werden von der Desinteressens-Kundgebung des Chefs der Deutschen Bank, Josef Ackermann, vom vergangenen Freitag etwas gebremst.


Auf der Gewinnerseite ragen Clariant (+1,9% auf 21,60 CHF) obenaus, allerdings hat der Titel noch höhere Gewinne im Verlauf des Morgens wieder abgebaut. Die Aktie profitiert weiterhin von den anhaltenden Übernahmespekulationen. Am Montag wurde kolportiert, dass die deutsche Lanxess zwischen 24 und 26 CHF je Clariant-Aktien bieten werde.


Leichte Gewinne verzeichnen auch Adecco (+1,0% auf 90,80 CHF) sowie ZFS (+0,4% auf 378,75 CHF), Swiss Re (+0,2% auf 118,30 CHF) und Swiss Life (+0,3% auf 332 CHF). ZFS verkauft einen Teil des Rentenversicherungsgeschäft in Grossbritannien an Swiss Re, wie dies am vergangenen Freitag das WSJE bereits angekündigt hatte. ZFS erwartet, dass sich die Transaktion mit ungefähr 100 Mio USD positiv auf den European Embedded Value (EEV) auswirke.


Im breiten Markt stehen Burckhardt Compression (+6,0) nach einer Kaufempfehlung durch die UBS und am Tag vor der Bilanzmedienkonferenz weit oben. Noch klarer sind einzig die Kursfortschritte von Von Roll (+6,8%), Day Software (+6,7%) und Leclanché (+6,3%).


EGL ziehen trotz teilweise kritischer Kommentare zu den Halbjahreszahlen um 1,5% an.


Vontobel geben dagegen mit einem Minus von 2,7% ähnlich stark ab wie Micronas (-2,6%). Vontobel VR-Präsident Urs Widmer hatte gegenüber der Wochenendpresse den Wille der Bank zur Unabhängigkeit bekärftigt. Micronas sind von Gewinnmitnahmen betroffen, nachdem das Papier die letzten drei Handelstage unaufhörlich nach oben tendierte. (awp/mc/gh)

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