CH-Schluss: Etwas fester nach Berg- und Talfahrt

Ein Ausbruchversuch nach oben fand am Nachmittag schnell wieder ein Ende – schwache Konjunkturdaten aus den USA verhagelten die erhoffte Erholung nach dem schwachen Vortag. Die Rezessionssorgen hätten positiven Impulse des US-Konjunkturprogramms überschattet, hiess es im Handel. So war die Industrieproduktion im Januar stärker als von Experten gesunken und auch die Baugenehmigungen und -beginne waren erneut auf Rekordtiefstände gefallen.


Der SMI schloss zur Wochenmitte 0,29% oder 14,16 Punkte höher auf 4’955,47 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,07% auf 704,05 Punkte und der breite SPI 0,15% auf 4’117,97 Zähler.


Synthes rückten um 2,1% auf 143,30 CHF vor. Die Börse honorierte den soliden Abschluss des Medizinaltechnik-Unternehmens. Synthes hat die Konsens-Erwartungen der Analysten ziemlich genau erfüllt. Eine positive Überraschung sei aber ausgeblieben, hiess es.


Wie Synthes standen auch andere defensive Valoren in der Gunst der Anleger. Die Indexschwergewichte Roche (+1,3% auf 147,20 CHF) und Novartis (+0,2% auf 49,14 CHF) stützten den Standardwerteindex. Roche plant Händlern zufolge die Auflage mehrerer in US-Dollar lautender Anleihen, die zur Finanzierung der der US-Tochter Genentech dienen sollen.


Ebenfalls gesucht waren die defensiven Swisscom (+2,1% auf 358,75 CHF), während Nestlé (+0,2% auf 37,02 CHF) am Vortag der Ergebnispublikation von ihren höchsten Notierungen zurückkamen.


Auch Actelion (Aktie: -0,2% auf 39,38 CHF) wird am morgigen Donnerstag seine Jahreszahlen vorlegen.


Im Angebot lagen konjunktursensitive Titel wie Logitech (-3,9% auf 10,44 CHF), Clariant (-2,5% auf 5,42 CHF), SGS (-2,1% auf 1’097 CHF), Kühne+Nagel (-1,3% auf 64,05 CHF), Adecco (-2,3% auf 39,38 CHF) und ABB (-1,2% auf 14,43 CHF).


Holcim schlossen nach einem schwachen Tagesverlauf 0,1% höher auf 45,36 CHF. Händler erklärten die Kurserholung mit technischen Faktoren, nachdem der Titel während mehrerer Tage stark eingebüsst hatte.


Fundamental spreche allerdings wenig für den Zementhersteller, ist doch der US-Immobilienmarkt im freien Fall. Gemäss den jüngsten Daten sind die US-Baubeginne im Januar um 16,8% abgestürzt und eine provisorische Erhebung für den US-Zementabsatz ergaben im Gesamtjahr einen Rückgang um 15%. Ungemach droht auch von der Ratingagentur Moody’s, welche den Ausblick für die europäische Baustoffbranche aus «negativ» senkte.


Die Assekuranz tendierte am Berichtstag uneinheitlich: So zogen Swiss Re um 2,8% auf 17,62 CHF an. Die Investoren erhofften sich anlässlich der morgigen Jahreszahlen auch einen personellen Neubeginn an der Spitze des Rückversicherers, hiess es im Handel. Andere Versicherer wie ZFS (-1,1% auf 177,20 CHF) oder Bâloise (-3,1% auf 68,80 CHF) schlossen schwach.


Unauffällig blieben die Grossbankenaktien UBS (+0,3% auf 12,21 CHF) und CS (-0,1% auf 29,14 CHF).


Im breiten Markt sackten Sulzer um 9,0% ab. Die Titel stehen derzeit im Fokus der Anleger, weil die Grossaktionärin Renova den VR-Präsidenten Ulf Berg an der kommenden GV nicht mehr wieder wählen will. Die Angst vor einer erzwungenen Fusion mit der finanziell angeschlagenen OC Oerlikon (-2,9%) sei greifbar, hiess es. (awp/mc/pg/29)

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