CH-Verlauf: Etwas schwächer – Impulsarmer Handel bei dünnem Volumen

Die Volumen seien extrem dünn und die Bewegungen der Einzeltitel daher kaum aussagekräftig. «Die Marktteilnehmer, sofern es sie noch gibt, haben die Bücher weitgehend bereits geschlossen», kommentiert der Händler. Aus technischer Sicht ist der Trend auch weiter eher abwärts. Marktbeobachter sehen gegenwärtig eine Unterstützung bei 5’350/5’400 Punkten. Eine kräftige Unterstützung würde dann bei 5’000 Punkten folgen.


Von der Makroseite könnte es am Nachmittag aus den USA neue Impulse geben. Dort werden diverse Daten zum Wirtschaftsverlauf veröffentlicht, wobei es sich dabei meist um zweite Veröffentlichungen – und damit nicht ganz neue Daten – handelt.


Bis um 12.05 Uhr sinkt der SMI um 0,72% respektive 39,95 Stellen auf 5’497,64 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 0,71% auf 762,36 Stellen und der breite SPI 0,71% auf 4’529,83 Punkte ab.


Nach wie vor belasten Nestlé (-2,4% auf 41,68 CHF) den Index am deutlichsten. Händlern zufolge dürfte eine Meldung, wonach in Saudi-Arabien in einer von Nestlé hergestellten Milchpulver-Lieferung Melamin gefunden worden sei, Grund für die Abgaben sein. Gleichzeitig würden die Papiere noch immer unter einer seit über einer Woche zu beobachtenden Rotation aus defensiven Aktien und Sektoren leiden, meinte ein Händler.


Bei Swiss Re (-4,3% auf 44,44 CHF) dominieren klar die Verkäufer. Händler sprechen erneut von Umschichtungen in andere Titel der Branche. Swiss Life (-1,2% auf 75,20 CHF) rutschen nach Aufschlägen im Vormittagshandel in die Verlustzone. Hier werden Gewinnmitnahmen als Ursache genannt. ZFS sinken 0,4% auf 224,20 CHF.


UBS (-0,7% auf 13,67 CHF) sind nach anfänglichen Kursgewinnen unter den Verlierern zu finden. CS (-3,4% auf 29,38 CHF) bauen die Verluste weiter aus und setzen damit die Verluste des Vortages fort. Julius Bär kehren die Entwicklung des Vormittags um und legen 2,8% auf 37,74 CHF zu.


Holcim (-1,2% auf 49,86 CHF) profitieren nicht von den erfreulichen Zahlen der beiden indischen Tochtergesellschaften. Diese verzeichneten im November einen erfreulichen Anstieg des Zementabsatzes. Analysten werten diese Tatsache als «leicht positiv».


Roche (-0,2% auf 163,10 CHF) geben weniger als der Gesamtmarkt nach. Die Tatsache, dass die Tochter Chugai Pharmaceutical mit Chiome Bioscience Inc ein Forschungsabkommen abgeschlossen hat, spielt für die Kursentwicklung jedoch kaum eine Rolle.


Novartis (+1,9% auf 55,60 CHF) zeigen sich dagegen im Plus. Das zu 52% zu Nestlé und zu 25% zu Novartis gehörende Augenheilmittel-Unternehmen Alcon hat von der europäischen Arzneimittelbehörde European Medicines Agency für das Augentropfenpräparat Azarga eine Zulassung erhalten. Nach Einschätzung der Analysten der Bank Vontobel ist die Einführung von Azarga für Alcon und Novartis eine gute Neuigkeit. Jedoch sei der Effekt auf die Umsatzerwartung zu vernachlässigen.


Zu den wenigen Titeln im Plus zählen auch Ciba (+2,4% auf 48,00 CHF) und Kühne + Nagel (+0,1% auf 68,75 CHF), die von der Europäischen Kommission die Freigabe zum Kauf der französischen Alloin Group erhalten haben.


Mit die kräftigsten Verluste unter den Blue Chips verbuchen weiterhin Petroplus (-4,0% auf 19,27 CHF), die die Verluste des Vortages fortsetzen und ABB (-3,6% auf 14,11 CHF). Am breiten Markt büssen Schmolz+Bickenbach (-11,3%) deutlich an Terrain ein. Grund ist eine Gewinnwarnung, die aufgrund des starken Nachfragerückgangs vorab aus der Autoindustrie nötig wurde. S+B erzielt rund 45% seines Umsatzes mit der Automobilindustrie, die selbst mit grossen Problemen zu kämpfen hat.


BFW Liegenschaften (+15,8%) gibt sich in einem Interview für das kommende Geschäftsjahr zuversichtlich. Ascom legen 14,2% zu, nachdem es in der «Handelszeitung» geheissen hatte, Siemens wolle die Perle aus Ascoms Portfolio, den Bereich Testeinrichtungen für Mobilfunknetze, kaufen. «Der Bereich Mobile Test Solutions steht nicht zum Verkauf», zitiert jedoch die Zeitung Ascom-Präsident Juhani Anttila.


Bobst (+1,5%) verteuern sich, obwohl es bei einer Analystenkonferenz geheissen hat, im ersten Semester 2009 werde das Unternehmen unter Umständen Verlust schreiben. Implenia (-4,5%), die sich in einem Interview zuversichtlich für die weitere Unternehmenszukunft äussern, finden keinen Anklang bei den Investoren. Newron (-3,5%) rutschen nach anfänglichen Aufschlägen ins Minus. Zuvor hatte das italienische Pharmaunternehmen den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung bekannt gegeben. (awp/mc/ps/20

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