Coop 2008 mit Rekordergebnis – 2009 verlangsamtes Wachstum

Die Krise hat Coop letztes Jahr nichts anhaben können: Beim Detailhandelsumsatz verbuchte der Konzern ein Plus von 15,2% auf 18,2 Mrd CHF und wuchs damit stärker als die Hauptkonkurrentin Migros. Diese konnte den Detailhandelsumsatz um 13,2% auf 25,7 Mrd CHF steigern.


«Voll auf Kurs»
«Wir sind voll auf Kurs», konstatierte am Dienstag Coop-Chef Hansueli Loosli trotz sich verdüsternden Ausichten in Muttenz BL vor den Medien. Nach einem Umsatzplus von 7% bis Mitte Februar rechnet Loosli für das Gesamtjahr mit einem Wachstum von noch 2 bis 3%. Für den Jahresgewinn, der 2008 um 11,4% auf 390 Mio CHF stieg, wagte er indes keine Prognose.


Marktanteil erhöht
Ihren Marktanteil konnte die Coop-Gruppe letztes Jahr um 1,5 Punkte auf 17,2% erhöhen. Beim Food stieg der Marktanteil um 0,4 auf 21,9%, im Non-Food um 2,2 Punkte auf 12,8%. Die Zahl der Verkaufstellen nahm in erster Linie durch Akquisitionen um 146 auf 1885 zu.


Supermärkte als wichtigster Absatzkanal
Wichtigster Absatzkanal bei Coop waren auch 2008 die Supermärkte und die Megastores. In diesen 817 Verkaufstellen (+14) stieg der Umsatz um 7,5% auf über 11 Mrd CHF. Davon entfielen 1,2 Mrd CHF auf die grossflächigen Megastores, deren Zahl dank der Carrefour-Übernahme um 12 auf 27 stieg.


Nur TopTip hält nicht Schritt
Umsatzmässig zulegen konnte Coop mit einer Ausnahme auch in allen übrigen Verkaufskanälen: Weil sich in der Möbelbranche die konjunkturelle Abschwachung schon Mitte Jahr bemerkbar machte, musste TopTip einen Umsatzrückgang um 0,4% auf 261 Mio CHF verbuchen. Deutlich besser entwickelte sich dagegen Interdiscount. Die Unterhaltungseletronic-Tochter konnte den Umsatz trotz eines Preiszerfallsbei den TV-Geräten um 7,9% steigern und knackte erstmals die Milliardengrenze.


«Konsequente Preispolitik»
Zu den Erfolgsfaktoren von Coop zählt Konzernchef Lossli die «konsequente Preispolitik». Während 2008 die Teuerung im Schweizer Detailhandel laut BAKBASEL 2% betrug, verteuerte sich das Coop-Sortiment im Schnitt um 0,8%. Viele Produkte wurden gar billiger. Der Grundstein für die aktuelle Preisstrategie wurde laut dem Direktionsmitglied Jürg Perritz nicht erst beim Markteintritt von Aldi gelegt, sondern bei der Fusion der Genossenschaften. Seit 2004 habe Coop 2870 Artikel verbilligt und Preisvorteile von insgesamt 815 Mio CHF an die Kunden weitergegeben.


Weitere Preissenkungsrunde bei Lidl-Markteintritt
Ob der bevorstehende Markteintritt des deutschen Discounters Lidl eine weitere Preissenkungsrunde auslösen wird, liess Coop-Chef Loosli offen. Er wisse nicht mit welchem Sortiment und was für Preisen Lidl komme. Der Preis ist indes nicht für alle Konsumentinnen und Konsumenten der allesentscheidende Faktor. Doch auch bei jenen, die auf Bioprodukte setzen, ist Coop als Schweizer Marktführerin gut positioniert. Bei den Bio-Lebensmitteln konnte Coop den Umsatz um 9% auf 722 Mio CHF steigern.


53’880 Beschäftige
Zugenommen hat auch die Zahl der Beschäftigten. Ende 2008 standen 53’880 Mitarbeitende auf der Lohnliste von Coop. Ein Hauptgrund für die Zunahme um 11,8% ist die Übernahme von Carrefour. Umgerechnet auf Vollzeitstellen wurde eine Erhöhung um 8,7% auf 41’550 verzeichnet.  (awp/mc/pg/19)

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