EU-Schluss: Reduzierte Verluste – Bankensektor beendet Verlustserie

Der französische CAC-40-Index büsste 0,04 Prozent auf 2.874,07 Zähler ein. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,68 Prozent auf 4.006,83 Zähler. In der Spitze war er um 2,38 Prozent abgerutscht.


Die meisten Finanzwerte präsentierten sich im Schnitt besonders deutlich erholt. Der Index für den Bankensektor beendete mit etwas festeren Notierungen seine sechstägige Verlustserie. Fortis setzten sich nach anfänglichem Rutsch auf 1,00 Euro mit plus 9,28 Prozent auf 1,130 Euro an die Spitze des Leitindex. Börsianer verwiesen auf Spekulationen auf ein verbessertes Ergebnis in Nachverhandlungen mit dem belgischen Staat und BNP Paribas rund um die Aufspaltung des Finanzkonzerns. In der vergangenen Woche hatten die Fortis-Aktionäre gegen die Zerschlagung des Unternehmens und eine Übernahme von Geschäftsteilen durch die Staaten Belgien und den Niederlanden gestimmt. BNP wollte die Spekulationen nicht kommentieren, Fortis war für eine Stellungnahme nicht unmittelbar zu erreichen.


Aktien der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) gewannen 3,31 Prozent auf 6,25 Euro, gefolgt von Societe Generale und BNP Paribas mit ebenfalls sehr festen Kursen. Die Societe Generale hatte die Dividende für das vergangene Jahr um ein Drittel erhöht. UniCredit-Anteile sanken indes um 6,51 Prozent auf 1,05 Euro an das Indexende. Die italienische Grossbank erwartet als grösster Geldgeber in Osteuropa für die Volkswirtschaften der Region entgegen bisheriger Wachstumserwartungen einen Rückgang um 0,8 Prozent. Aktien von ING Groep sanken um 3,83 Prozent auf 4,970 Euro. Der vom Staat gestützte niederländische Finanzkonzern hatte im vierten Quartal infolge der Finanzkrise einen Milliardenverlust verbucht.


In London brachen die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) um 12,56 Prozent auf 18,125 Britische Pence ein. Laut einem Pressebericht benötigt die Bank bis zu 8 Milliarden Pfund, um den staatlichen Versicherungsschutz nutzen zu können. Legal & General sackten nach der Zwischenerholung vom Vortag um 11,70 Prozent auf 40,00 Pence ab.


PSA Peugeot Citroen gewannen in Paris 1,20 Prozent auf 14,340 Euro. Händler verwiesen auf Spekulationen, der französische Staat erwäge den Einstieg bei dem Autobauer. Die ebenfalls krisengeschüttelten Renault verloren dagegen 5,15 Prozent auf 13,805 Euro, Papiere des Reifenherstellers Michelin gaben 4,99 Prozent auf 27,60 Euro ab.


Neben den Bank- und Autoaktien traten auch die Brauereititel ins Rampenlicht. Der niederländische Brauer Heineken hatte 2008 vor allem wegen der höheren Rohstoffkosten weniger verdient und stellt sich auf ein hartes Jahr 2009 ein. Gerade Ende des vergangenen Jahres hatte sich die Talfahrt an einigen Biermärkten beschleunigt. Aus diesem Grund will der Bierhersteller, der in Deutschland unter anderem Marken wie Hacker-Pschorr, Kulmbacher oder Paulaner produziert, die Kosten und den Kapitaleinsatz drücken. Die Aktie gewann 2,29 Prozent auf 21,480 Euro. Der dänische Brauereikonzern Carlsberg hatte hingegen trotz nachlassendem Bierdurst zum Jahresende 2008 sein operatives Ergebnis und den Umsatz ausgebaut. Die Aktie stieg in Kopenhagen um 2,52 Prozent auf 193,25 Dänische Kronen. (awp/mc/pg/30)

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