EU-Schluss: Schwach – Ahold steigen nach Zahlen um 7,3 Prozent

Jenseits des Atlantiks belastete die Erkenntnis, dass es so rasch keine Leitzinssenkungen geben dürfte. Das wiederum hatte auch am Bondmarkt Auswirkungen: Dort war die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Staatsanleihen über fünf Prozent gestiegen, was Börsianern zufolge, den Aktienmarkt zusätzlich belastet hätte.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 ging mit minus 1,26 Prozent auf 4.381,45 Zähler aus dem Handel. Damit schloss er knapp über seinem kurz vor Handelsschluss erreichten Tagestief von 4.369,47 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,83 Prozent auf 3.854,70 Punkte. Der Euronext 100 büsste 1,16 Prozent auf 1.033,62 Zähler ein. In Paris sank der CAC 40 um 1,46 Prozent auf 5.890,49 Punkte. Der FTSE 100 verlor 0,82 Prozent auf 6.505,10 Punkte.

Favorit in Europa war an diesem Handelstag die Aktie von Ahold , die von den starken Quartalszahlen des niederländischen Einzelhandelsunternehmens profitierte. Mit plus 7,28 Prozent auf 9,73 Euro ging das Papier aus dem Handel. Vor allem Investoren aus den USA hätten kräftig gekauft und die Aktie damit weiter nach oben getrieben, sagten Händler. Die Analysten von JP Morgan lobten vor in erster Linie den Gewinn des Konzerns, der über den Prognosen gelegen habe.

Die France Telecom-Aktien gaben zwar leicht nach, wirkten aber mit minus 6,40 Prozent oder 1,45 Euro auf 21,19 Euro besonders schwach, weil sie ex Dividende von 1,20 Euro gehandelt wurden. So gut wie keine Auswirkungen hatte das Angebot der Deutschen Telekom für die niederländische Handy-Tochter Orange Niederlande der France Telecom.

Im Fokus standen zudem die Fluggesellschaften, nachdem Air France-KLM und easyJet Verkehrszahlen vorgelegt hatten. Die Aktie der französisch-niederländischen Fluggesellschaft verlor 1,07 Prozent auf 35,02 Euro. Sie verzeichnete im Mai im Vergleich zum Vorjahr ein Passagierplus von 3,9 Prozent. Der Ladefaktor blieb mit 79,1 Prozent stabil.

In London büssten die Titel von easyJet 2,01 Prozent auf 525,00 Pence ein. Zeitweise waren sie bis auf 533,50 Pence gestiegen. Die britische Billigfluggesellschaft verzeichnete im Mai einen Anstieg der Passagierzahlen um 13,8 Prozent. Der Ladefaktor sank dagegen um 0,3 Prozent auf 83,6 Prozent. Für das Gesamtjahr bekräft igte das Unternehmen seinen Ausblick. Es stellte erneut einen Anstieg des Vorsteuergewinns um 40 bis 50 Prozent in Aussicht.

Grösster Gewinner im «Footsie» war die Aktie von Vodafone mit einem Plus von 2,13 Prozent auf 158,40 Pence. Der britische Telekommunikationskonzern bestätigte einen Medienbericht, dem zufolge sich Anteilseigner um den früheren Marconi-Finanzdirektor John Mayo für eine Anhebung des Fremdkapitals und eine stärkere Gewinnausschüttung ausgesprochen haben.

Mit minus 2,58 Prozent auf 680,00 Pence gingen die Aktien des Süsswaren- und Getränkeunternehmens Cadbury Schweppes aus dem Handel. Der Konzern will den türkischen Kaugummihersteller Intergum für 450 Millionen US-Dollar in bar übernehmen. Der Konzern übernimmt zudem die Schulden. Der Abschluss der Übernahme ist im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres geplant. (awp/mc/ar)

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