EU-Schluss: Uneinheitlich – Erholung nach US-Börsenplus

Jenseits des Atlantiks hatten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten Auftrieb gegeben. Der Verkauf bestehender Häuser im Mai ging in den USA moderater als erwartet zurück.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit minus 0,18 Prozent auf 4.471,13 Zähler. Sein Tagestief lag am Nachmittag bei rund 4.424 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, schloss nahezu unverändert mit minus 0,03 Prozent auf 3.921,80 Punkte. Der Euronext 100 ging mit einem Abschlag von 0,32 Prozent auf 1.058,41 Zähler aus dem Handel. In Paris fiel der CAC 40 , vor allem belastet von Verlusten beim Index-Schwergewicht France Telecom, um 0,34 Prozent auf 6.002,85 Punkte. Der FTSE 100 drehte in der letzten Handelsstunde in die Gewinnzone und schloss mit plus 0,32 Prozent auf 6.588,40 Punkte.


Schwächster Wert im Auswahlindex der Eurozone war die Aktie der France Telecom mit minus 1,90 Prozent auf 20,60 Euro. Die französische Regierung will nach eigenen Angabe n fünf bis sieben Prozent ihrer Beteiligung von 32,41 Prozent an dem Telekommunikationskonzern verkaufen, um die Staatsverschuldung zu reduzieren. Erneute Übernahmespekulationen trieben hingegen die Aktie des Lebensmittelherstellers Groupe Danone um 1,72 Prozent auf 58,56 Euro nach oben. Die Finanzwochenzeitschriften «Journal des Finances» und «Investir» hatten am Wochenende mit Berichten die Übernahmefantasien wieder aufblühen lassen.


Auf der Kaufliste vieler Anleger standen an diesem Tag die Titel der belgischen Cumerio , die von der Norddeutschen Affinerie (NA)umworben wird. Die NA will für die Kupferhütte ein öffentliches Übernahmeangebot in bar von 30,00 Euro je Anteilsschein für alle ausstehenden Aktien unterbreiten. Durch die Massnahme entstehe der führende integrierte Kupfererzeuger und -verarbeiter in Europa mit einem gemeinsamen Pro-forma-Umsatz von 9,1 Milliarden Euro, teilte NA am Sonntag mit. Cumerio sprangen daraufhin um 19,08 Prozent auf 29,77 Euro nach oben, nachdem sie am Freitag bereits deutlich zugelegt hatten und dann am Nachmittag vom Handel ausgesetzt worden waren.


Die Aktien von Remy Cointreau stiegen in Frankreich nach Zahlenvorlage um 4,02 Prozent auf 55,14 Euro. Der Getränkekonzern verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen geringer als erwartet ausgefallenen Nettoverlust. Der operative Gewinn aus den laufenden Aktivitäten stieg um 20 Prozent.


In London erholten sich die Minenwerte von ihren Tagestiefs, schlossen aber dennoch im Minus. Die Aktie von Antofagasta als schwächster Wert sank um 1,62 Prozent auf 608,50 Pence. Lonmin sanken um 1,61 Prozent auf 4.046,00 Pence. Vedanta Resources gaben um 1,49 Prozent auf 1.582,00 Pence nach und Anglo American büssten 1,38 Prozent auf 2.995,00 Pence ein.


Die Aktie der London Stock Exchange (LSE) schloss im FTSE 250 mit minus 1,03 Prozent auf 1.341,00 Pence. Der britische Börsenbetreiber legte ein Übernahmeangebot für die Borsa Italiana in Höhe von 1,1 Milliarden Pfund vor. Die NASDAQ , die 30 Prozent der LSE-Anteile hält, will einem Bericht des «Independent» zufolge die Übernahme verhindern. (awp/mc/gh)

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