Novartis interessiert an Berna Biotech

Novartis teilte am Abend in einem Communiqué mit, der Konzern lasse eine Firmenprüfung (Due Diligence) bei dem traditionsreichen Berner Impfstoffhersteller durchführen. Die Prüfung soll die Chancen einer Übernahme aufzeigen. Dabei prüfe Novartis insbesondere, welche Vorteile sich aus einer Zusammenlegung von Berna Biotech mit ihrer US-Tochter Chiron ergeben würden. Novartis übernimmt diese zur Zeit voll. Chiron stellt neben anderem auch Impfstoffe her.


Noch keine Übernahmebedingungen festgelegt
Die vollständige Akquisition soll in der ersten Hälfte 2006 vollzogen sein. Novartis meldete, die beiden Impfstoffhersteller würden sich geografisch und in der Produktepalette ergänzen. Novartis teilte weiter mit, noch seien keine Übernahmebedingungen festgelegt worden und eine Garantie für eine Offerte bestehe nicht. Der Konzern habe die Due Diligence im Hinblick auf eine mögliche Bar-Offerte als Konkurrenz zur Austauchofferte des niederländischen Biotechnologieunternehmens Crucell beantragt.


Berna Biotech erlaubt Due Diligence
Der Verwaltungsrat von Berna Biotech entschied, Novartis zur Due Diligence zuzulassen, damit diese in die Lage komme, eine verbindliche Offerte einzureichen, wie er am Sonntag mitteilte. Danach werde beurteilt, ob diese Offerte dem Tauschangebot von Crucell unter allen Gesichtspunkten überlegen sei. Der Berna- Biotech-Verwaltungsrat unterstütze das Tauschangebot der Crucell weiterhin.


Zusätzliches Wachstum erreichen
Nach der Übernahme durch Crucell würden die beiden Firmen zum weltweit führenden unabhängigen Impfstoffhersteller. Mit dem Schulterschluss soll in erster Linie zusätzliches Wachstum erreicht werden, wie Crucell-Chef Ronald Brus am 1. Dezember bei Bekanntgabe der Übernahmeofferte erklärte. Beide Firmen konnten zuletzt nicht mit positiven Zahlen aufwarten: Im ersten Semester 2005 fuhr Berna einen Verlust von 11,4 Mio CH ein, Crucell einen solchen von 8,7 Mio EUR.


Aktientausch geplant
Der Deal soll mittels Aktientausch erfolgen. Crucell bietet 0,447 eigene Aktien für eine Berna-Aktie. Die Niederländer offerieren den Berna-Aktionären eine Prämie von gut 27 Prozent auf den Aktienkurs. Damit hat die Transaktion einen Gesamtwert von rund 590 Mio CHF. Die Angebotsfrist läuft ab Mitte Dezember bis zum 20. Januar 2006. Das Geschäft soll im Februar 2006 abgeschlossen werden. (awp/mc/gh)

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